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Archiv-Artikel

funkloch Fingerboards, Geschlechterkampf und barmherziges Kickern

Spielen auf der IFA

Auf der IFA gibt es nicht nur Neues, es gibt auch viel zum Spielen. Schließlich geht es um Technik, und da lassen sich Produzenten immer etwas einfallen, damit andere ihre Zeit verschwenden können. Zum Beispiel an Tischen mit Halfpipes, Geländern und Treppen im Miniaturformat.

Auf ihnen fahren Fingerboards. Natürlich nicht von allein. Die rund zehn Zentimeter langen Brettchen werden mit Zeige- und Mittelfinger gesteuert. Die Versuche der Besucher sehen eher kläglich aus. Dann kommt der Profi: Er schiebt sein Board ein Stück über den Tisch, ein leichter Druck, das Board springt auf ein Geländer, ein etwas stärkerer Druck, und es macht einen Dreifachsalto und landet wieder unter seinen Fingern. Kaum zu glauben, dass das so schick aussehen kann. Aber es braucht wohl viel Übung. Der überforderte Amateur zieht schnell weiter.

Interesse wecken sechs junge Menschen, die konzentriert vor Computern hocken. Daneben ein Moderator: „Werden sie es schaffen, die Bombe zu entschärfen?“, ruft er. Kurz darauf, erleichtert: „Die Bombe ist entschärft. Die Mädels liegen vorn.“ Auf der einen Seite des Tisches sitzen Mädchen, auf der anderen Jungen. Der weibliche Teil ist ein professionell gemanagter Frauen-Counterstrike-Clan. Sie sitzen dort den ganzen Tag und je drei männliche Zuschauer treten gegen sie an. Wie früher auf dem Jahrmarkt mit den Gladiatoren.

Ein Stück weiter rahmen riesige bunte Holzfische einige Stühle und Bänke ein. Der Stand ist von der Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Brüder. Keine Ahnung, warum die auf der IFA sind, aber zwischen den Tischen haben sie etwas Wunderbares aufgestellt: einen Kicker! Einen richtig neuer sogar. Wer sagt denn, dass man auf der IFA nicht prima spielen kann. DINAH STRATENWERTH