: fakten
Zentren lateinamerikanischer Kultur
Die rund eine Million Bände umfassende Sammlung des Ibero-Amerikanischen Instituts baut sich auf der Schenkung (81.774 Bände) des Argentiniers Ernesto Quesada aus dem Jahre 1927 auf. Gleichzeitig steuerte der mexikanische Präsident Callas 25.000 Bücher bei, die Herman Hagen, späterer Leiter der Bibliothek, nach Deutschland brachte. Das IAI ist bis dato kein Universitätsinstitut oder eine Abteilung der Berliner Staatsbibliothek. Die öffentlich zugängliche Bibliothek für Lateinamerika, Spanien und Portugal entstand aus einer Gründung des Preußischen Staates. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte das 1945 wegen der NS-Nähe geschlossene Institut in die Berliner Universitätsbibliothek eingegliedert werden. Da diese im Ostsektor Berlin lag, das Institut aber im Westteil, gründete der Magistrat in der Nachfolge des IAI eine eigenständige „Lateinamerikanische Bibliothek“, die sich fortan nur der Sammlung von Büchern widmen sollte. Die Neugründung als IAI 1962 und der Umzug 1977 von Lankwitz in die Nachbarschaft der Staatsbibliothek änderte am selbstständigen Status des Instituts nichts, das Teil der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wurde. Diese finanziert das Haus, das jährlich um rund 15.000 Bände anwächst. In Berlin gibt es noch ein zweites lateinamerikanisches Zentrum: das Lateinamerika-Institut der FU mit 1.500 Studenten, das sich der Forschung und Lehre widmet.
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