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Blitzartige Berichte

Als alles anfing, mussten wir uns mit dem begnügen, was der Staatskonzern Deutsche Bundespost an „moderner Kommunikationstechnik“ bot. Neben dem Telefon gab es das Telefax. Hochmodern! Dieses Verfahren bot die Möglichkeit, eine DIN-A4-Seite innerhalb von drei Minuten per Telefonleitung von einem zum anderen Ort zu übertragen! Dazu bedurfte es je eines Geräts auf der Sender- und der Empfängerseite. Bei den ersten „­bezahlbaren“ Geräten musste man auf der Senderseite ein DIN-A4-Blatt auf eine Trommel spannen; beim Empfänger kam ein alubeschichtetes Spezialpapier zum Einsatz. Die Verbindung wurde per Telefon hergestellt. Auf der Senderseite tastete das Gerät das Papier millimeterweise ab. Beim Empfänger zerstörte ein kleines Blitzgewitter Teile der Papieroberfläche, sodass die Buchstaben sichtbar wurden. Das dauerte – vorausgesetzt, es verhedderte sich nichts – wie gesagt etwa drei Minuten und kostete die entsprechende Ferngesprächsgebühr.

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Unter diesem Motto schreiben wir in Reportagen und einer Kolumne auf, was uns bis zum Ende der gedruckten Werktagstaz erinnernswert scheint. Viel Holz also noch bis zum 17. Oktober. Alle Zukunftsinfos unter taz.de/seitenwende.

Später schaffte die taz ein „automatisches“ Empfangsgerät an. Das schrabbelte mit einer Art Bleistift über das Papier. Nicht besonders zuverlässig, aber immerhin ohne Gestank. Die taz-Initiativen in der Provinz, die die Redaktion mit Texten belieferten, nutzten dann den Telebrief-Service der Post. Für schlappe 5 Mark je Seite konnten die Berichte gesendet werden.

Dieter Metk wurde in den frühen taz-Jahren „der Techniker“ genannt.

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