doppelblind: Verwandte Tiere, gleiche Täter
Auf Asiens Schwarzmärkten ist Elfenbein ein Vermögen wert – und das wird dem Afrikanischen Elefanten zum Verhängnis. Jedes Jahr töten Wilderer schätzungsweise 20.000 Tiere, um die Stoßzähne zu Geld zu machen. Der Bestand ist von ehemals mehreren Millionen Tieren inzwischen auf 415.000 geschrumpft. Der kleinere Waldelefant ist sogar vom Aussterben bedroht.
Zwar kooperieren Länder wie Kenia seit Jahren mit Transit- und Zielländern. Doch den Elfenbeinschmugglern ist schwer beizukommen. Rund 500 Tonnen gewilderte Stoßzähne verlassen Afrika jedes Jahr.
Einen Hinweis darauf, wie Schmugglerbanden künftig leichter überführt und bestraft werden könnten, liefern nun Forscher:innen aus Kenia, Singapur und den USA. Wie das Team um den US-Biologen Samuel Wasser in Nature Human Behaviour schreibt, lässt sich anhand von DNA-Proben aus verschiedenen beschlagnahmten Elfenbeinlieferungen auf die Beteiligung großer Kartelle schließen.
Bereits vor vier Jahren hatten Wasser und Kollegen mihilfe von DNA-Tests nachweisen können, dass Stoßzähne, die bei unterschiedlichen Razzien beschlagnahmt wurden, zu ein und demselben Tier gehörten. Sehr wahrscheinlich steckten hinter den Lieferungen dieselben Banden.
Dieses Mal haben die Forscher:innen mehr als 4.000 Stoßzähne aus 49 Schiffsladungen der Jahre 2002 bis 2019 untersucht und das Erbgut zudem auf Verwandtschaftsgrade hin analysiert. Die Autor:innen nehmen an, dass Stoßzähne eng verwandter Elefanten auch von denselben Banden erbeutet und gehandelt werden. Die Mehrzahl der untersuchten 49 Lieferungen lässt sich so nun in Beziehung setzen – weshalb wohl nur „eine Handvoll“ Banden für den Großteil des Elfenbeinschmuggels in Afrika verantwortlich ist. Mit ihrer DNA-Methode, hofft Wasser, lassen sich Schmuggler auch für frühere Verbrechen zur Verantwortung ziehen und bestrafen – sofern Ermittler neben solchen Indizien Beweise finden. (rpa)
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