diskurs: Waldorfschüler etablieren ein Diskussionsforum im Internet
Im Netz der Waldis
„Von der ARD erfahren wir, dass wir Rassisten sind, in der Presse lesen wir, dass wir einen eigenen Geheimdienst haben. Alle sprechen über uns. Aber niemand interessiert sich für uns.“ Tim Mergelsberg ist nicht der einzige Waldorfschüler, der sich durch die Öffentlichkeit in eine falsche Ecke gestellt sieht. Deshalb hat er gemeinsam mit anderen Waldorfschülern ein Netzwerk aufgebaut.
„Hier wollen wir über das Internet zum einen nach außen kommunizieren, wie wir als Schüler die Waldorfschule erleben“, sagt Mergelsberg. „Zum anderen wollen wir intern eine Verknüpfung mit Service für Waldorfschüler anbieten.“ Dazu gehören unter anderem Infos über Schülertagungen und Entwicklungen in der Politik.
Darüber hinaus soll das Netzwerk als internes Diskussionsforum etabliert werden. Die Entwicklung der Waldorfschulen, das Schulkonzept sowie die Stärken und Schwächen der Schulen sollen dort debattiert werden.
Der Startschuss für das Netzwerk fiel vor gut zwei Monaten: Nach einer Report-Sendung Ende Februar, in der Eltern ehemaliger Waldorfschüler den Vorwurf erhoben hatten, dass an einigen Schulen antisemitisches und rassistisches Gedankengut verbreitet werde, gründete sich auf der Walforfschülertagung in Mainz eine freie Initiative zu diesem Thema.– Restlos alle Tagungsteilnehmer kamen hinzu, um über die Sendung zu diskutieren und sich mit den Vorwürfen auseinanderzusetzen. Und es entstand die Idee eines Netzwerkes: „Wir müssen uns besser vernetzen!“, stellte ein Teilnehmer fest. Die Netzwerker suchen derzeit bundesweit Mitstreiter und Texte über die Waldorfschule. Als Nächstes wollen sie eine Imagekampagne für Waldorfschüler starten: „Waldorfschüler – wir sind doch nicht blöd!“
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