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■ QuerrilledisJam: "Money"

disJam: „Money“ (Yo Mama/Indigo)

Relevanz pur: Vorne auf dem Cover prangt eine kubanische Banknote mit Che Guevaras Konterfei, hinten das US-Dollar-Pendant. Ein leichter Weg, Gedanken auf Trab zu bringen. Money makes the world go round - via Geld läßt sich vieles benennen, manches sogar abhandeln. Zumindst aber ansprechen, das klappt immer. So gehen disJam auf Money zu Werke: Sie Touchieren und Flanieren, aber nie ecken sie an.

Die Platte läuft, was tun dabei? Man könnte der kalkulierten Müßigkeit der Hamburger auf den Leim gehen, weil einen die Schläfrigkeit das vielleicht Wesentliche überhören läßt. Dabei startet das Album mit „Hey HeyHey“routiniert und funky. So haben einige hiesige Jazz-Funk-Acts 1990 begonnen: Vieles klingt nach purem Lounge-Styling, ist eine Spur zu unverfänglich. Dann folgen „Alien Nation“und „Return Of Manchurian Candidate“, die die Augenlider träge lassen werden und im Nichts zu verschwinden drohen.

Tut das not? Wie gut, daß disJam mit „Last Year's Model“den Anschluß an ein Heute finden: Drum'n'Bass – wie von Hand gespielt. Die vier präsentieren ihren Instrumental-Funk als wohlklingende Begleiterscheinung mit prägnanten Titeln wie „Macho Muerte“.

Manchmal ist das zu sehr als Ganz-Hinten-Musik arrangiert und zu offensichtlich für Poetry-Events angelegt. Aber wer hat schließlich schon jeden zweiten Abend einen Literaten zu Besuch?

Oliver Rohlf

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