die wahrheit: Karneval in Pjöngjang
Recht lange war es ziemlich still // um den geliebten Kim Jong Il // ...
Karneval in Pjöngjang
Recht lange war es ziemlich still
um den geliebten Kim Jong Il.
Schon dachte man, es stünde schlimm
um unsern Führer Jong Il Kim,
und Wasser rollte in Pjöngjang
wie Tränen den Taedong entlang.
Doch nun ist er zur Fassenacht
in seinem Büttkostüm erwacht!
Der Herr des Frohsinns ist zurück,
und "Mainz bleibt Mainz" kann dieses Glück
zur Stunde gar noch nicht recht fassen,
den Meister morgen reinzulassen.
Ein Rosenmontag gab der Welt
einst den, der sie am Schunkeln hält,
der Büttenreden so verfasst,
dass niemand einen Tusch verpasst,
und der die Stimmung mit Kanonen
dort zündet, wo die Nörgler wohnen.
Gib uns Parolen, Pointen, Kim!
Sing "Heile, heile, Gänschen", nimm
Ernst Neger mit in dein Programm
und bleib bis Mittwoch auf dem Damm.
Pjöngjang helau! Jong Il alaaf!
Gesegnet sei dein Winterschlaf.
Reinhard Umbach
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
CSD-Absage der Bundestagsverwaltung
Klöckner macht Kulturkampf
Konservative Politik
Arbeit für die Aufräumer
Demo gegen Krieg in Gaza und Iran
Faschismus befreit nicht vom Faschismus
Nukleare Aufrüstung in Deutschland
Die permanente Drohkulisse
Krieg in der Ukraine
„Das ist nichts anderes als Völkermord“
Türkische Politik in Nahost
Erdoğans Inszenierung