piwik no script img

die wahrheitWahre Avantgarde

Keine Arschgeweihe im Meer der Bemalten

Buntgesichtfoto. Bild: ap

Überall gibt es nur noch Bemalte und Beringte. Diesen offensichtlichen Augenschein bestätigt jetzt eine Studie der Universität Leipzig, die minutiös auflistet, welche Männlein und welche Weiblein in welcher Altersgruppe sich die Haut durchstechen oder färben lassen. Dafür braucht es allerdings keine wissenschaftliche Untersuchung, leicht lässt sich auch so feststellen, dass das Arschgeweih und seine Kumpane inzwischen die freie Wildbahn der Zivilisation beherrschen.

Mittlerweile gehören gerade die Unbemalten und Nichtberingten zur Avantgarde. Und diese Elite begrüßt mit großer Freude den allgemeinen Tätowier- und Piercing-Wahn. Denn wenn sich die Unterschicht selbst mit Hilfe von Metall und Farbe kennzeichnet, kann man sie leichter erkennen. Vor der Tatoo-Welle konnte man die Milieus schlechter auseinanderhalten. Da kam es auf die inneren Werte an, die mühsam ergründet werden mussten. Jetzt kann man sofort an den Stacheldraht umrundeten Oberarmen oder an den blinkenden Nasenringen erkennen, dass man es mit armseligen Existenzen zu tun hat. Danke dafür, Uschis.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

17 Kommentare

 / 
  • N
    Nobby

    Zum Schießen komisch der Beitrag bezüglich Arschgeweih & Co, aber noch komischer die heftigen Reaktionen der auf alle erdenklichen Schlipse getretenen BesizterInnen eben jener "Stammeszeichen"... Scheint wohl doch mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit in der obigen Glosse zu stecken ;-)

  • BM
    ben marl

    Ist was dran... Danke Uschis!

  • I
    Inklady

    faszinierend!

     

    Mal abgesehen von der sich aufdrängenden Tatsache daß es viel zu viele Menschen auf dieser Welt gibt die sich aus sich mir nicht erschliessenden Gründen für etwas ganz besonderes halten, ist es doch immer wieder erstaunlich wie eintönig das Leben dieser angeblich besseren Oberschicht doch ist.

     

    Warum sonst enstehen immer wieder solche vor Intelligenz strotzende "Diskussionen" über Themen die dem Ersteller augenscheinlich gänzlich fremd sind.

     

    Es ist müssig sich auch nur im geringsten darüber zu äussern.

     

    Falls ich mich als "bunter" Bürger nun zu eloquent ausgedrückt habe gerne auch nochmal in dem hier vertetenen Niveau : Wer keine Ahnung hat sollte einfach mal die Fr.... halten.

     

    Noch eine Anmerkung ein schönes Tattoo ist ein absoluter Luxusartikel den sich nicht jeder leisten kann.

     

    Bunte Grüsse!

  • W
    wsm

    Ist da nicht wirklich was wahres dran? Und davon abgesehen spielt die Autorin so schön mit dem Mittel der Übertreibung. Aber dass Sie damit einigen auf "Schlipps" tritt, zeigt den Wahrheitsgehalt...

  • B
    Bananenbieger

    Besonders wichtig an dieser These ist, dass es KEINE Ausnahmen gibt und unbedingt alle Menschen mit diesen Merkmalen über einen Kamm geschoren werden.

    Das zeugt von besonderer Kompetenz und zeigt, wessen Geistes Kind der Autor ist. Er kann sich in eine Reihe großer Namen einreihen, die ich hier allerdings nicht nennen kann ohne der allgegenwärtigen Zensur ins Messer zu laufen...

    Meine 7jährige Tochter hat ein Gedicht über eine Elfe geschrieben, können wir das hier nicht veröffentlichen? Könnte dem Niveau gut tun.

  • MW
    Michael Westhofen

    Erkennt man die schreibende Unterschicht nun daran, daß sie bei der TAZ schreiben darf.

  • N
    neinnein

    Der/die AutorIn scheint selbst einer bildungsfremden Schicht anzugehören oder hat zumindest noch nie etwas von empirischer Sozialforschung gehört. Absolut schwachsinnige These, die noch nicht einmal im Ansatz begründet wird.

  • N
    Neinnein

    Mich dünkt, der/die AutorIn gehört selbst einer bildungsfremden Schicht an oder hat zumindest nie etwas von Statistik und empirischer Sozialforschung gehört. Eine absolut schwachsinnige These, die noch nicht einmal annähernd begründet wird.

  • B
    Benny

    Selten SO eine intolerante Scheisse gelesen. Sorry!

  • DF
    der Fisch

    @xyz:

    fragt sich ob Du Dich mit Deiner Aussage nicht selber als "arme Existenz" disqualifizierst.

  • DF
    der Fisch

    "Dank Ed Hardy erkenne ich Vollidioten sofort"

     

    Ich bin "dermetisch unbefleckt"

     

    Ich kann über die Leute, denen Ihre Tattoos nach 2 Jahren auf den Keks gehen nur Schmunzeln.

    Jemand der sich mit dem Thema ernsthaft auseinander setzt, wird sich auch keine tempörären Trendtattoos (z.B. Tribals)stechen lassen und das kurz später bereuen.

     

    Das dürfte ein geringer %satz sein.

     

    Bei mir darf jeder machen was er will, solange ich davon nichts mitbekomme.

  • DF
    der Fisch

    "Dank Ed Hardy erkenne ich Vollidioten sofort"

     

    Ich bin "dermetisch unbefleckt"

     

    Ich kann über die Leute, denen Ihre Tattoos nach 2 Jahren auf den Keks gehen nur Schmunzeln.

    Jemand der sich mit dem Thema ernsthaft auseinander setzt, wird sich auch keine tempörären Trendtattoos (z.B. Tribals)stechen lassen und das kurz später bereuen.

     

    Das dürfte ein geringer %satz sein.

     

    Bei mir darf jeder machen was er will, solange ich davon nichts mitbekomme.

  • V
    vita

    Danke für diesen Kommentar, der mir schon öfter in den letzten Jahren über die Lippen kam. Wer heute finanziell etwas besser ausgestattet ist, kann das Metall und die bunten Bilder zum großen Teil schon entfernen lassen. Interessant wird es allerdings in einigen Jahren mit den gepuchten und extrem geweiteten Hautlappen an diversen Körpern.

     

    Vermutlich ist das alles nur ein langweilig-uniformer Ausdruck von Einfaltslosigkeit und jeder, der es läßt, kann sich beglückwünschen und kreativere Ausdrucksmöglichkeiten finden, in die er sich selbst einbringt, anstatt einen meist mittelmäßigen Mietmaler an die eigene Haut zu lassen.

  • S
    Seb

    Ich bin eine armseelige Existenz und sogar mit 4-facher Kennzeichnung. Mein Kumpel, ein Banker bei der Deutschen Bank ist, auch eine armseelige Existenz. Heutzutage drängt die Unterschicht schon in die Berufe der Oberschicht ein, was für ein Frevel...

  • S
    Sandra

    Was ist denn das hier für ein Schwachsinn? Unterschichten markieren sich selbst?! Sie haben den Bankern und anderen "Großen" unserer Welt noch nicht unters Hemd geguckt!

    KLar gibt´s Leute die sich aus falschverstandener "Mode" (ein Paradoxon, weil etwas Dauerhaftes in dem Begriff "Mode" ja gar nicht implementiert ist!)tätowieren lassen ohne zu wissen was sie da tun. Mag sein, dass Arschgeweih und Stacheldraht, Rose und Delphin von einem bestimmten Klientel gerne und oft tätowiert wurde, aber mit den eigentlichen Tattoos, Tätowierern und Tattowierten hat das reichlich wenig zu tun! Wer nix darüber weiß, sollte sich dazu auch nicht äußern!

  • X
    xyz

    so isses. Tätowieren war immer prollig, ist prollig und wird immer prollig sein. Piercing usw. erst recht. Welch arme Existenzen, die sowas nötig haben.

  • V
    vic

    Nett;))

    Tattooo Hätte ich auch beinahe mal gemacht, aber

    ertens war´s zu teuer, zweitens musste ich 3/2 Monate auf den Temin warten.

    Inzwischen habe ich diese Phase hinter mir.

    Ist aber keine Frage der Klassenzugehörigkeit, eher wohl des persönlichen Wohlbefindens.