die wahrheit: Schnee - eine Abwägung
Scheißschnee! Faschistischer Drecksschnee! Miserable, dumme Schneedrecksau! Du Blödmann! Du miese, alte Schweinebacke! Widerling, dreckiger!
… Du bist doch nicht mehr ganz tacko! Bei dir hackts doch! Wir haben jetzt die Schnauze voll von dir, Schnee! Kapiert? Voll! Bis oben hin! Es langt und reicht! Klar?!
So ein impertinenter Vollspackenschnee! Deppenschnee! Vollidiotenschnee! FDP-Schnee! Miese Schneesau! Eine solche Sauerei hab ich schon lange nicht mehr erlebt. Es ist alles nicht mehr zu fassen. Gesetze müssen da her! Gesetze! Knüppelharte Gesetze! Weg! Weg! Weg! Weg mit diesem katholisch-nationalsozialistischen Schneeschwein! Raus aus diesem Land mit diesem unerträglichen, aufdringlichen, angeberischen, selbstgefälligen Schneearschloch! Dagegen ist ja Guido Westerwelle keine Heimsuchung.
Nun, der Kollege Schwartze meint, ein Land mit einer solchen Regierung habe kein anderes Wetter verdient. Richtig. Korrekt. Aber tut das trotzdem not? Dass uns seit gezählten drei Monaten und "gefühlten" (Béla Réthy, Schneemann) sieben biblischen Jahren dieser rotzdoofe, stinklangweilige, pfauenhafte, nutzlose, narzisstische, brummhohle, vollkommen ungebildete Schneeknallkopf auf den Zeiger geht? Hohn, Hohn, Hohn. Die Welt ist nichts als Hohn.
Man kann vor lauter Schnee, vor lauter lutheranisch-iranischem Mistschnee schon nicht mehr schlafen. Vorgestern bin ich um Viertel nach fünf in der Früh wachgeworden. Ich hab mir eine Tasse Kaffee aufgebrüht. Ich hab mich wieder hingelegt, aus dem Fenster geguckt, und es fing an zu schneien. Zu schneien. Um kurz nach fünf am Morgen. Ich - lebe - im - Rhein-Main-Gebiet!! Einem der wärmsten Landstriche nördlich der Alpen! Ich schalte den Fernseher ein, lande auf Sat.1. "Wir sind Frühling!", brüllt es mich aus der Kiste an. Ein Trailer in der Sendung "Frühstücksfernsehen". Warum verbietet niemand wenigstens diesen infernalischen Dreck? Was ist hier los? Und dann: "Sat.1 - Offizieller Partner des Frühlings." Sat.1. Ich werde Sat.1 demnächst eigenhändig erschießen. Satan I.
Hohn. Hohn. Die Welt ist Verbrämung. Niedertracht ist sie. Eine Schneewelt. Eine unerträglich unendliche Schneewelt. Eine Welt aus Schnee und für den Schnee und im Dienste des Schnees. Schnee, Schnee, Schnee. Wie unter Hitler.
In den Boden stampfen müsste man diese Welt, diese Schneewelt, gemacht für den Schnee, gemacht für des Schnees schiere Freude daran, als Schnee hier zu sein und uns einzuschneien, um uns in eine nicht endende Kälte einzupacken, um uns zuzukleistern und anzuschmieren. Ein danteskes Kälteinferno. Die gezielte Verkühlschrankung der Welt. Die Verwandlung der Welt in einen weißen lebensfeindlichen Kältekerker und Kältekrater. Hohn und Hölle.
Die Singvögel, die guten, die braven Gesellen, sie darben fürchterlich. Solidarisch scharen sie sich um ein paar von gütiger Menschenhand in den Schnee gestreute Körner, und am Ende holt sie die schnöde, dreckerte Katz, die blöde Gans.
Scheißschnee. Ach Gott, ja, was soll man machen.
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