piwik no script img

die wahrheitDie Migranten-Hymne

Wir schnetzeln euch den Döner,

sind Nacht- und Tagelöhner,

wir pflegen euren Wolf

und heißen selten Rolf.

Wir sind die Dings ... Migranten,

die euch so unbekannten,

und retten euer Land.

Wir kriegen leider Kinder,

obwohl wir nicht mal Inder

und Rinderzüchter sind.

Bei uns gibts Lamm statt Rind.

Wir sind die Dings ...Migranten,

die anerkannt verbannten,

und leben hier im Land.

Doch schicken wir die Kleinen

zum Fußball in Vereinen,

damit dem deutschen Gen

die Tore offen stehn.

Wir sind die Dings ... Migranten,

die meistens ungenannten,

und reichen euch die Hand.

Wir sind auf Allahs Bitten

auf Eseln hergeritten

und sichern deutschem Land

den Wohl- und Fortbestand.

Wir sind die Dings ... Migranten,

die oftmals abgebrannten,

und kommen aus dem Sand.

Umschlungen seid, Millionen,

nach Art der Stangenbohnen.

Ihr weist den Weg empor

und seid uns Licht und Rohr.

Wir sind die Dings ...Migranten,

die euch so unbekannten,

und retten euer Land.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

5 Kommentare

 / 
  • A
    alex

    @ Adem Dolas:

    Sag mal, Dir ist aber schon klar, dass Du hier auf der Seite der WAHRHEIT gelandet bist ...?

  • N
    Naskolnikov

    @redaktion

    Off topic, da nicht satirisch gemeint:

     

    Was soll dieser riesige unästhetische Zeilenabstand in den Gedichten? Das Layout wirkt wie ein Lattenzaun. Jan Tschichold würde im Grab rotieren.

  • AD
    Adem Dolas

    Ich bin selber mit 13 Jahren in die Bundesrepublik gekommen. Und kann mich mit dieser Hymne definitiv nicht identifizieren. Es soll zeigen, dass auch Migranten natürlich ihren Beitrag zum Wohlstand in diesem Lande beitragen. Soweit kein Widerspruch. Allerdings schwingt ein Migrantenbild hinter dem Text mit, dass sich der Verfasser des Gedichts fragen lassen muss, ob denn sein gut gemeinter Einsatz für die Migranten gerade diese nicht entwertet? Der Migrant, das Opfer, hartarbeitend, für diese Gesellschaft sich fast aufopfernd, beinahe hilflos. Da muss einer diese Menschen ja in Schutz nehmen? Das empfinde ich als entwertend. So zementiert man soziale Rollen, auch die des hilfslosen Migranten!!!

  • MS
    Michael Schmidt

    Die Migranten-Hymne hat eine Vorläuferin. Eine Emigrantin, deren Familie vor den Pogromen in Rußland geflüchtet war, hat sie verfaßt:

     

    "Give me your tired, your poor,

    Your huddled masses yearning to breathe free,

    The wretched refuse of your teeming shore.

    Send these, the homeless, tempest-tost to me,

    I lift my lamp beside the golden door!"

     

    Nachzulesen an der Freiheitsstatue. Steht allerdings nicht in Deutschland.

  • L
    Lina

    Lustig Herr Umbach,

     

    aber wir Migranten stehen auf Meister Goethe (auch wenn wir nicht aus der "Döner-Kultur") kommen:

     

    Wer nie sein Brot mit Tränen aß,

    Wer nie die kummervollen Nächte

    Auf seinem Bette weinend saß,

    Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte!

     

     

    Ihr führt in's Leben uns hinein,

    Ihr laßt den Armen schuldig werden,

    Dann überlaßt ihr ihn der Pein:

    Denn alle Schuld rächt sich auf Erden.