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die taz vor 20 jahren über smog im real existierenden sozialismus

In Prag haben die tschechoslowakischen Behörden am Mittwoch Smogwarnung gegeben. Zum ersten Mal werden damit in einem sozialistischen Land die Probleme der real existierenden Luftverschmutzung öffentlich eingestanden. Ein Novum angesichts der jahrelangen Ignoranz und einer gegen Null tendierenden Aufklärungs- und Informationspolitik.

Die Alarmmeldung aus Prag ist ein sicheres Indiz dafür, daß die Luftverpestung in der CSSR, allerdings auch in Polen und der DDR inzwischen Ausmaße angenommen hat, die nicht länger verschwiegen werden können.

Den BRD-Behörden wird damit ihre beliebte Ausrede für das eigene Versagen der Luftreinhaltepolitik noch einige Jahre erhalten bleiben: Der Dreck kommt aus dem Osten. Laut Schadstoff-Bilanz „exportiert“ die BRD deutlich mehr Luftgift, als sie selbst „importiert“. Und noch eines hat Deutschland-West mit seinen östlichen Nachbarn gemeinsam: die Ignoranz der Autofahrer.

Manfred Kriener, 5. 2. 1987

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