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die stimme der kritikBetr.: Bericht der Wehrbeauftragten der Bundeswehr

AAAACH-TUNK!

Wehrbeauftragte Claire Marienfeld, stillll-gestanden! Brust raus, Becken nach hinten! Und zum Friseur könnten Sie auch mal wieder, oder hat der sich den Arm gebrochen? Was haben Sie zu melden? „Verunsicherung der Truppe“, beklagen Sie, „resignative Stimmung“, „Alkoholmissbrauch“, „Zynismus“, „Frauenfeindlichkeit“, „Beleidigung“?

Marienfeld, bei Ihnen piept’s wohl! Wir sind hier nicht im Mädchenpensionat, Marienfeld, wir sind hier bei der deutschen Bundeswehr. Ein deutscher Soldat macht keinen Alkoholmissbrauch, der trinkt sein Bier, auch mal zwei. Das macht Laune, Marienfeld, das ist gesund, das war schon immer so. Und wenn er mal Oberkante Unterlippe in die Einheit torkelt, dann stellen ihn die Kameraden im vollen Wichs unter die Dusche. Das ist lustig, Marienfeld.

Wie bitte? Frauenfeindliche Handlungen, Beleidigungen, Anpöbeleien? Wenn Sie so was noch mal behaupten, Marienfeld, dann gehen wir beide mal exerzieren, dass Ihnen das Arschwasser kocht, Marienfeld. Hier wird nicht gepöbelt. Und hier hat jeder seine Wichsvorlage im Spind, von wegen frauenfeindliche Handlungen. Wir haben nur einen Feind! Geht das in Ihre Grütze, oder muss ich mich klarer ausdrücken, Marienfeld?

Demotivation, Marienfeld, Resignation – bleiben Sie mir mit Ihrem Soziologenchinesisch vom Hals. Wenn wir die Jungs mal härter anfassen, dann ist das okay, Marienfeld. Die Bundeswehr ist keine Vereinigung junger Männer, die im Ernstfall warten kann, bis die Soldaten kommen, Marienfeld. Wir haben einen Auftrag!

Und jetzt, Marienfeld, gehen Sie und reinigen die Toiletten. Und wenn ich in einer Stunde noch ein Pissfleckchen sehe, Marienfeld, dann werden wir am Wochenende zu zweit ein wenig das Schießen üben. Und wir werden es so lange üben, bis es klappt. Und wenn Sie dann wieder keinen Elefanten treffen, Marienfeld, dann werden wir nächstes Wochenende gleich wieder üben. Und üben. Sie dürfen wegtreten, Marienfeld! Und gucken Sie nicht wie 'ne tote Eule!

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