die stimme der kritik: Betr.: Nachrichten aus der Hundewelt
If a rottweiler has sex with your leg
Die Nachrichten aus der Hundewelt häufen sich: Im vergangenen Jahr haben sich in Potsdam 1.362 Hundeattacken ereignet. Im Fercher Ortsteil Kammerode verübten zwei Hunde neulich ein Schafmassaker: 11 Schafe töteten sie, 20 wurden verletzt. Bei den blutrünstigen Fleischliebhabern handele es sich um Serientäter, so der Berliner Tagesspiegel, die bereits am 30. Juni 12 sowie am 12. Juli 9 kleine Lämmchen um ihr Leben gebracht hatten.
Die gleiche Zeitung berichtete in derselben Ausgabe von einem 32-jährigen Mann im bergigen Österreich, der seinen eigenen Staffordshireterrier, der ihn zuvor schwer verletzt hatte, mit bloßen Händen erwürgte.
Sowohl die nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn als auch Lothar Beuthel, Landesgruppenvorsitzender des Deutschen Clubs für Bullterrier, beschwerten sich über anonyme Anfeindungen: während Höhn erklärte, sie habe seit In-Kraft-Treten der neuen Kampfhundeverordnung wiederholt Morddrohungen erhalten, berichtete Beuthel, dass sein schöner Mercedes zerkratzt wurde; die Autoreifen wurden aufgeschlitzt, von „dummen Sprüche“ ganz zu schweigen. Alles unangebracht!
Denn Hunde können sogar eine heilende Wirkung haben. Um „bösem Einfluss“ zu wehren, hat eine Vierjährige in Indien einen Hund geheiratet. „Der Vater des Mädchens, Subal Karmakar, sagte, ein Astrologe habe ihm dazu geraten. Durch die Heirat mit dem Hund werde der böse Einfluss des Planeten Saturn von der Kleinen abfallen. Anju hatte unter mehreren Krankheiten gelitten, sich Knochen gebrochen, die Hand in der Küche verbrannt und war in einen Teich gefallen“, so der Tagesspiegel.
So einfach ging’s dann leider doch nicht: Der indische Hindupriester, der die Verbindung segnete, ist verhaftet worden. Der Vater des Mädchens befindet sich in Untersuchungshaft. Nach dem Hundebesitzer wird noch gefahndet.
Die Queen liebt bekanntlich auch Hunde. Gestern im Internet erzählte eine schottische Leichenwäscherin ein paar Erwachsenenwitze: „How do you stop a dog from having sex with your leg? – Pick it up and give it a blow-job.“ „What could you do, if a rottweiler has sex with your leg? – Fake an orgasm!“ Das nahm dann kein Ende. Vor 200 Jahren wurde übrigens der Bernhardiner erfunden. Er hieß Barry, rettete mehr als 40 Menschen das Leben und sitzt ausgestopft in einem Berner Museum. DETLEF KUHLBRODT
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen