Kinder fragen, die taz antwortet: Sterben Tiere, wenn Weltraumraketen ins Meer fallen?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Nia, 6 Jahre alt.
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Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Nia, 6 Jahre alt.
Das ist eine ganz schön schlimme Vorstellung: Ein Fisch schwimmt ganz entspannt durch den Ozean und plötzlich trifft ihn eine Rakete aus dem All mitten auf den Kopf. Autsch!
Tatsächlich ist das eine richtig gute Frage, die gar nicht so leicht zu beantworten ist. Deswegen habe ich bei der Europäischen Weltraumorganisation angerufen. Die planen die Raumfahrt in Europa und schicken sogar selbst Astronauten ins All. Dort habe ich mit Benjamin Virgili gesprochen. Er ist Ingenieur und überwacht gemeinsam mit seinem Team den Weltraumschrott, der im All über unseren Köpfen kreist. Also genau der Richtige für deine Frage!
Er schätzt, dass so viele alte Trümmer im Weltraum kreisen, dass jeden Tag etwas vom All herunterkommt. Einmal die Woche sogar eine alte Rakete! Die meisten Teile werden beim Fallen so schnell, dass sie in der Erdatmosphäre verglühen. Zack – kein Schrott mehr da!
Manche Raketen sind aber aus super festem Material, das nicht verglühen kann. Für die gibt es einen besonderen Ort: den Weltraumfriedhof. Der liegt mitten im Ozean. Viele Satelliten haben nämlich nach ein paar Jahren ausgedient und werden deswegen zurück zur Erde gesteuert. Die werden dann auf dem Weltraumfriedhof bestattet.
Damit keine Menschen verletzt werden, liegt der Weltraumfriedhof am einsamsten Ort der Welt. Dieser Ort heißt „Point Nemo“. Das hat nichts mit dem Clownfisch aus „Findet Nemo“ zu tun, sondern wurde benannt nach Kapitän Nemo aus einer Geschichte des Schriftstellers Jules Vernes. Der „Point Nemo“ liegt im Südpazifik, zwischen Südamerika und Neuseeland.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Nur wenige Forscher und Segler waren schon mal dort. Weil dieser Ort so abgelegen ist, gibt es da auch kaum Lebewesen. Denn die brauchen Nahrung, die über Winde vom Festland transportiert wird. Also kaum Tiere, die von alten Satelliten getroffen werden können!
Wenn eine neue Rakete von der Erde ins All startet, fallen Triebwerke ab, die an anderen Stellen ins Meer stürzen. Benjamin Virgili von der Raumfahrtbehörde hat mir erklärt, dass die Teile aber vom Wasser gebremst werden. Das kannst du dir vorstellen wie einen Stein, den du ins Wasser wirfst.
Der macht Wellen und sinkt langsam hinab. Genauso ist das mit den alten Raketen. Man kann natürlich nie ausschließen, dass noch nie ein Fisch getroffen wurde. Aber in der Regel haben die meisten Tiere im Wasser genug Zeit auszuweichen und sich in Sicherheit zu schwimmen.
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