die gute nachricht: Mehr Nachwuchs fürs Lehrerzimmer
Die Zahl der Lehramtsabsolvent*innen ist zuletzt wieder angestiegen: Für 2024 verzeichnet das Statistische Bundesamt 20.200 Master- und 10.400 Staatsexamensabschlüsse. Das stimmt hoffnungsvoll, angesichts des Lehrkräftemangels in Deutschland. Verantwortlich für den sind vor allem die geburtenstarken Babyboomer, die jetzt nach und nach in Rente gehen. Wie sehr die Bildungsqualität unter ihrem Abgang leidet, hängt stark von Schulform (Gymnasium und Grundschule: weniger) und Standort (strukturschwache ländliche Regionen: mehr) ab.
Es braucht deshalb auf absehbare Zeit Zehntausende Neueinstellungen im Jahr. Auch weil immer mehr Lehrer*innen vorläufig aus dem Schulbetrieb ausscheiden, wird die gestiegene Zahl der Absolvent*innen wohl nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken. Ein Grund für die Fluktuation: die hohen Anforderungen in großen und diversen Klassen, wegen des Abbaus von Förderschulen und zunehmender Migration. Eigentlich könnte der Schulalltag dadurch bereichert und Horizonte erweitert werden – dafür bräuchte es jedoch mehr Betreuung. Gebraucht werden also nicht nur mehr Lehrkräfte, sondern auch attraktivere Studienplätze und auch andere Unterrichtsformen: Weniger Frontalunterricht, mehr freies Lernen. Auch die Digitalisierung könnte – klug eingesetzt – eine Chance sein. Birger Stepputtis
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