die gute nachricht: Wir produzieren weniger Müll
Die Deutschen machen ordentlich Dreck. 40,3 Millionen Tonnen an Abfällen wurden 2021 allein von privaten deutschen Haushalten produziert, das ist im EU-Vergleich überdurchschnittlich viel, nämlich 484 Kilogramm pro Person. Trotzdem ist das Müllverhalten hierzulande Grund für eine gute Nachricht: Die Gesamtmenge an Haushaltsabfällen ist im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um ganze 8,2 Prozent gesunken. Das bedeutet 3,3 Millionen Tonnen weniger an Haus-, Bio-, Sperr- und sonstigem Müll.
Und das, obwohl die Bevölkerung im gleichen Zeitraum um 1,1 Millionen Menschen gewachsen ist. Diese Entwicklung ist überraschend, denn das Pro-Kopf-Aufkommen an Haushaltsabfällen war in den Jahren davor stetig gestiegen. Grund dafür war nicht zuletzt die Pandemie, während der weltweit mehr Verpackungsmüll produziert wurde. Für deutsche Haushalte bedeutete dies einen Anstieg von insgesamt 2,3 Millionen Tonnen jährlich.
2022 sank die Müllproduktion pro Kopf dann um 19 Kilo, auf den tiefsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2004. Sind da bloß nicht mehr so viele Masken im Müll gelandet oder haben wir generell weniger konsumiert? Schwer zu sagen. Sicher ist: Den größten Rückgang hat der Biomüll zu verzeichnen: 11,4 Prozent weniger Nahrungsmittel und Gartenabfälle landeten 2022 in der Tonne. Alena Wacenovsky
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen