die anderen zum friedensnobelpreis für al-baradei :
Der Sunday Telegraph aus London meint: Über diese Entscheidung des Nobelpreiskomitees dürften die Mullahs in Teheran nur herzlich lachen. Denn schließlich handelt es sich um jenen al-Baradei, der einst erklärte, es gebe keine Beweise für ein libysches Atomprogramm. Das war, bevor Oberst Gaddafi die Zeichen der Zeit nach dem Irakkrieg erkannte und öffentlich die Aufgabe des nationalen Programms zum Bau von Nuklearwaffen erklärte. Es ist sonnenklar: Je länger sich al-Baradei und der Westen im Fall Iran in Ausweichmanövern üben, umso stärker wird sich in Teheran die Auffassung durchsetzen, dass man mit einer Rüpeltaktik zum Ziel gelangt.
Expressen aus Stockholm dagegen kommentiert: Das Atomzeitalter ist zurückgekehrt, und die Bedrohung durch Kernwaffen betrifft uns alle. Dabei versucht al-Baradei, einen kühlen Kopf zu bewahren. Das ist ihm bislang recht gut gelungen, aber er stößt an seine Grenzen. Längerfristig wird eine Strategie benötigt, die härtere Kontrollen zulässt. Eines der Ziele muss dabei ein atomwaffenfreier Mittlerer Osten werden, das heißt, dass die drei Länder Israel, Pakistan und Indien, die sich illegal Waffen verschafft haben, diese nach dem Abschluss von Friedensabkommen abwickeln müssen. Die IAEA und al-Baradei haben eine schwere Aufgabe vor sich.