die anderen über südafrika-wahlen und terror in budapest :
Der linksliberale britische Independent meint zu zehn Jahren ANC-Regierung in Südafrika: Die Bilanz des ANC bleibt positiver, als wir es vor zehn Jahren zu hoffen gewagt hätten, aber die Partei kann sich auf ihren Lorbeeren nicht ausruhen. Was man ihr vor allem vorwerfen muss, ist, dass sie nicht versucht, über die weiterhin bestehenden Rassengrenzen hinweg Wähler anzusprechen. Die südafrikanische Politik ist weder schon richtig pluralistisch noch farbenblind geworden. Das sollte die Priorität für die nächsten zehn Jahre sein.
Die konservative österreichische Presse fühlt sich nach den widersprüchlichen Angaben zum angeblich vereitelten Terroranschlag in Budapest verunsichert: Wie das Budapester Beispiel zeigt, wird man sich an den Verlust jeglicher Sicherheit gewöhnen müssen. Unsicherheit in Bezug auf den nächsten Plan irgendeiner Terrorgruppe; Unsicherheit durch reale Terrorgefahr oder vielleicht doch nur durch Trittbrettfahrer-Fantasien; Unsicherheit bei den offiziellen Erklärungen. Und sind die Reaktionen nicht von ganz anderen (politischen) Motiven bestimmt? Es bleibt die quälende Unsicherheit, ob die Verhaftungen wirklich mit einem Anschlag im Zusammenhang standen oder lediglich als Demonstration der Effizienz ungarischer Sicherheitskräfte zu sehen sind.