die anderen über george bushs reise in nachfolgestaaten der sowjetunion :
Die New York Times meint: Es war herzerwärmend zu sehen, wie willkommen Präsident Bush in Riga, Lettland, empfangen wurde und welche Menschenmassen für ihn in Tiflis in Georgien zusammenkamen, aber seine Reise durch die ehemalige Sowjetunion war ein Treffer in Sachen Öffentlichkeitsarbeit, bei dem er Substanzielles ausließ. Bei der vorherrschenden amerikanischen Besorgnis um Russlands nukleare Sicherheit und Nicht-Weiterverbreitung (von Atomwaffen) scheint nichts vorangebracht worden zu sein. Gerade in Russland – und nicht in Lettland oder Georgien – gibt es mehr als 10.000 atomare Sprengköpfe und eine große Menge unsicherer Kernbrennstoffe. Der Zwischenstopp in Moskau brachte keine Neuigkeiten bei Atomangelegenheiten.
Le Progrès aus Lyon kommentiert: Will Bush Junior, nachdem er den Irakkrieg seines Vaters zu Ende geführt hat, das Gleiche mit dem Kalten Krieg tun? Sicher handelt es sich um eine neue Werbeaktion für das amerikanische Demokratiemodell. Doch kann man diese Fangarme, die Bush systematisch um den alten russischen Koloss – der vielleicht gerade seine Muskeln neu bildet? – auswirft, als Beiträge für den Frieden in der Welt ansehen? Oder sind es nicht eher Keimzellen für künftige Konflikte?