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Archiv-Artikel

die anderen über ein wieder strahlendes italien

La Repubblica aus Rom meint: Es ist sonnenklar, warum Frankreich Kernkraftwerke in Italien bauen will. Der Auftrag ist für den französischen Energiekonzern Areva extrem appetitanregend, zumal er nach der Scheidung von seinem einstigen treuen deutschen Partner Siemens seine Schäfchen ins Trockene bringen will. Es ist nicht ganz so klar, warum das ausgerechnet in Italien passieren soll. Hieb- und stichfest ist das Argument für Unabhängigkeit in der Stromversorgung, wackelig dagegen das Argument, beim technologischen Fortschritt mithalten zu können. Schon im Jahr 2030 sollen die Atomkraftwerke der vierten Generation realisierbar sein, die keinen Atommüll produzieren. Ist es sinnvoll, Kernkraftwerke zu bauen, die spätestens 5 Jahre nach ihrer Fertigstellung (2025, wenn alles glattgeht) veraltet sind?

La Vanguardia sieht nun auch Spaniens Regierung im Zugzwang: Der Fall Italien und der Fall Schweden, das 30 Jahre nach einem Referendum ebenso wieder auf Atomkraftwerke setzt, bringt Zapatero unter Druck. Unabhängig von eher irrationalen Vorlieben und Phobien muss ein modernes Land eine Ausgewogenheit zwischen den Fronten finden, die heute die energetische Zukunftsfähigkeit bestimmen: dem Kampf gegen den Klimawandel, der wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit und der Sicherheit der Energieversorgung.