die anderen über die eu :
Die Salzburger Nachrichten schreiben zur Abstimmung im Europäischen Parlament über den EU-Beitritt Rumäniens und Bulgariens: Die Euphorie über die Erweiterung der Union ist verpufft. Statt feierlichem Jubel und „standing ovations“ der Abgeordneten ist kritisches Beobachten und Hinterfragen angesagt. Vorbei die Zeiten, als Kandidaten und Kosten der Reihe nach durchgewunken wurden – zumindest in Straßburg. Spätestens seit die EU-Chefs im Dezember den Start von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei beschlossen haben, ist die Skepsis gegenüber dem vielerorts als schamlos teuer empfundenen Projekt EU samt geplanter Verfassung rapide gewachsen.
Das Pariser Nachrichtenmagazin Le Point kommentiert das EU-Verfassungsreferendum in Frankreich: Frankreich bleibt in seinem Innersten voller Nostalgie für eine Zeit, in der es das Gefühl hatte, „Geschichte zu machen“. Mit Europa muss es teilen. Das ist es nicht gewohnt und dazu hat es auch keine Lust. Die Verfechter der Souveränität sind noch die stimmigsten Vorkämpfer des Neins: Sie betonen die „französische Ausnahme“ und stellen sich vor, dass Europa und die Welt sich davor verbeugen müsse. Schrullen! Ob es uns nun gefällt oder nicht: Schon seit einer Generation sind die von Staatshilfen benebelten Franzosen für die Europäer auf dem Holzweg.