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Archiv-Artikel

die anderen über die eu als supermacht und putins abgase

Die dänische Tageszeitung Information meint: Der globale Klimavertrag von Kioto stand kurz vor dem Dahinscheiden. Sieben Jahre lang war es nicht möglich, die Zahl von Unterschriften zu sammeln, die zum Inkrafttreten benötigt wurden. Mit dem grünen Licht aus Russland ist so gut wie sicher, dass die Kioto-Vereinbarung innerhalb von sechs Monaten in Kraft tritt. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte besteht darin, dass ein amputierter Vertrag nur für Europa, Japan und Kanada natürlich nicht ausreichen wird, um die globale Erwärmung zu bremsen. Aber man sollte das Ganze optimistisch sehen und sich vorstellen, dass es sich hier um einen ersten Schritt handelt.

Die Mailänder Zeitung Corriere della Sera kommentiert: Der Kioto-Beitritt Russlands ist ein Ergebnis der langen Verhandlungen, die die Brüsseler EU-Kommission geleitet hat. Russland möchte Mitglied der Welthandelsorganisation WTO werden, und Europa ist sehr wohl in der Lage, den Weg dorthin zu versperren. Heute ist dieser Weg sehr wahrscheinlich geöffnet. Wir wissen, dass gute Beziehungen zur EU für Wladimir Putin wichtig sind, für die Zukunft seines Landes, und sehr viel wichtiger sind als etwa irgendwelche innenpolitischen Überlegungen. Kurz: Wenn sie sich der Waffe der Ökonomie bedient, wird die Europäische Union zur Supermacht.