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Archiv-Artikel

die anderen über den rummel zu lady dianas 10. todestag

Die NZZ am Sonntag aus Zürich meint: Das beinahe widernatürliche Interesse, das Prinzessin Diana, die einstige Gattin des britischen Thronfolgers, im Leben wie im Tode begleitet, beweist schlüssig, dass wir auch in unserem angeblich so aufgeklärten und abgeklärten Zeitalter noch nach Märchenfiguren dürsten. Aber Märchen zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie einen klaren Anfang und einen endgültigen Schluss haben. Gottlose Zeiten müssen sich damit abfinden, dass die Auferstehung keine Option darstellt. Selbst beim britischen Publikum regt sich Überdruss, denn es ist alles gesagt. Und so wäre es wohl höchste Zeit, den Rummel zu beenden.

Die Times aus London kommentiert: Es ist eine lüsterne Neugierde, die den ständigen Bedarf an Nachrichten und Gerüchten über die königliche Familie anheizt. Je mehr nun die Prinzen William und Harry sich nach passenden Partnerinnen und öffentlichen Aufgaben umschauen, desto stärker wird das Interesse wieder wachsen, wobei der eine oder andere „Skandal“ an die Öffentlichkeit gebracht wird. Während die theologische Bedeutung der Queen abnimmt, wächst ihre Bedeutung als Vorbild. Während sie Verantwortung trägt, ohne wirkliche Macht zu haben, ist die Relevanz ihrer Vorbildrolle im Medienzeitalter angesichts ihres Scharfsinns und ihrer Selbstdisziplin noch größer.