die anderen über den palästinensischen Versöhnungsgipfel in Mekka:
Die französische Libération kommentiert zum Treffen der Abordnungen von Hamas und Fatah: Nicht zuletzt geht es bei dem Treffen der Palästinensergruppen in Mekka auch um Saudi-Arabien. Denn der Erfolg oder Misserfolg dieser saudischen Vermittlung könnte in dem Königreich selbst entweder das Lager der Diplomaten stärken, die Befürworter von Verhandlungen mit dem Iran sind, oder aber das der Falken. Diese sind Anhänger einer größeren Festigkeit Teheran gegenüber. Gegenwärtig haben die Diplomaten die Überhand – sie werden von König Abdullah unterstützt. Daneben ist dieser palästinensische Gipfel von Mekka auch wichtig für die gesamte Region.
Le Figaro aus Paris meint dagegen: Indem es in Mekka Gastgeber der palästinensischen Verhandlungen über eine Regierung der nationalen Einheit ist, macht sich Saudi-Arabien zum Mittelpunkt eines Mittleren Orients, der mitten im Umbruch ist. Die saudische Monarchie sieht sich an der Frontlinie eines größeren Konflikts, der dabei ist, die Region umzukrempeln – mit einem immer aktiveren Iran, der die sunnitische Vorherrschaft der vergangenen Jahrhunderte in Frage stellt. Angesichts seiner starken schiitischen Minderheit kann Saudi-Arabien die sich abzeichnenden Gefahren nicht übersehen. Das erklärt den Aktivismus der saudischen Diplomatie.
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