die anderen über den angekündigten Rückzug aus dem Irak :
Die Basler Zeitung kommentiert die überraschende Ankündigung von Ministerpräsident Berlusconi: Zweieinhalb Wochen vor den Regionalwahlen hat der Populist nun die Notbremse gezogen. Es bleibt abzuwarten, wie der Truppenabzug abläuft. Es ist unwahrscheinlich, dass Berlusconi einen offenen Bruch mit den USA in Kauf nimmt; mit der Einschränkung, dass der Umfang des Rückzugs von der Sicherheitslage im Irak abhängen wird, hält sich der Premier ein Hintertürchen so groß wie ein Scheunentor offen. Dies dürfte auch das Muster für den „schrittweisen“ Truppenabzug abgeben: eine Hand voll Soldaten zurück in die Heimat im Herbst, eine etwas substanziellere Anzahl vor den Parlamentswahlen. Aber immer schön Seite an Seite mit Bush und Blair.
Die britische Zeitung The Times schreibt: Die Ankündigung aus Rom ist ein Schlag. Italien hat mit 3.000 Soldaten das viertgrößte Kontingent im Irak. Es hat eine wichtige Rolle gespielt, nicht nur, indem es in dem Gebiet nördlich der britischen Zone patrouillierte, sondern in dem es gegenüber anderen Europäern Solidarität mit Washington bekundete. Großbritannien, Amerika und Australien haben klargemacht, dass sie nicht gehen werden, bevor der Irak nicht stabil ist. Das ist richtig so. Doch der italienische Rückzug macht ihre Entscheidung nicht leichter.