die anderen aus london :
Zur Irakpolitik von Premierminister Tony Blair schreibt die Times: Bei den Beziehungen zu Amerika hat Tony Blair bisher unbegrenzte Verantwortung übernommen, ohne Einfluss zu haben. Das könnte er jetzt ändern. Eine Politik der bedingten Unterstützung der USA – und keine sklavenartige Unterwerfung – könnte die Popularität Blairs über Nacht wiederherstellen und ihn erneut zu einer einflussreichen Figur auf der Weltbühne machen. Sie könnte die UN stärken, Amerika wieder in die Gemeinschaft der zivilisierten Nationen zurückführen und den Nahost-Friedensprozess vorantreiben. Blair muss doch sicherlich begriffen haben, dass die US-Politik falsch war.
Zur Diskussion um eine neue EU-Verfassung schreibt die Financial Times: Die fünfmonatige Pause in den Verhandlungen über eine EU-Verfassung hat die Situation nicht bereinigt. Die Verhandlungen stehen an demselben Punkt, an dem sie im Dezember waren. Die 25 Mitgliedstaaten dürfen das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Die Verfassung mag nicht perfekt sein, kann die EU aber besser regierbar machen und wäre ein guter Ersatz für die gegenwärtige Ansammlung unverständlicher Vertragstexte. Die EU-Staaten sollten auch die Folgen eines zweiten Scheiterns bedenken. Ein Fehlschlag im Juni würde die Glaubwürdigkeit der EU schwer beschädigen.