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die anderen: aus West und Ost zur Geiselnahme in Moskau

Der Guardian aus London meint: Indem Russlands Präsident Wladimir Putin Tschetschenien als Terrorproblem klassifizierte, hat er die Tür für die gewalttätigen Extremisten weit geöffnet.

La Repubblica aus Rom schreibt: Der Feldzug, den Putin vor drei Jahren in Tschetschenien begonnen hat, ist definitiv gescheitert. Vernichtende Militäraktionen, kolossale Spesen, Tod, Hunger und Zerstörung haben nichts gebracht.

Libération aus Paris warnt: Gedemütigt von den Terroristen wird Putin versucht sein, mit größter Brutalität zurückzuschlagen und die Feindseligkeit der russischen Bevölkerung gegenüber den Tschetschenen neu zu entfachen.

Nesawissimaja Gaseta aus Moskau kommentiert: Die tschetschenischen Terroristen sind zum Sieg verurteilt, weil sie Willen und Glauben, Strum und Drang haben. Der Westen dagegen ist zum Scheitern verurteilt, weil er nichts dergleichen hat. Es gibt nur Willenlosigkeit, Zynismus, Gleichgültigkeit, Feigheit und Habgier.

Die ebenfalls in der russischen Hauptstadt erscheinende Iswestija meint: Die Nationalität „Tschetschene“ und die Religion „Islam“ sind nur Decknamen und ideologische Tarnungen unseres gemeinsamen Feindes. Wir alle müssen begreifen, dass wir nun Teilnehmer des Krieges der Zivilisationen sind.

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