der check:
Ist Skifahren in 100 Jahren unmöglich?
In den Alpen mangelt es an Schnee. Selbst für Schneekanonen ist es teilweise zu warm. „Ob in 100 Jahren noch Ski gefahren wird, wissen wir nicht, vielleicht schlägt bis dahin auch ein Meteorit in unsere liebe Erde ein“, sagte Hubert Aiwanger, Wirtschaftsminister von Bayern, am 3. Januar im Deutschlandfunk.
Richtig ist:
Auf unserer lieben Erde wird irgendwann sicherlich wieder ein großer Himmelskörper einschlagen, aber davor leidet sie zunächst an den Folgen der Klimakrise. Tatsächlich treffen täglich Meteoriten auf die Erde, die häufig beim Eintritt in die Atmosphäre pulverisieren. Viele sind schöne Sternschnuppen, zerstörerische Kraft haben wenige. Von den bekannten gefährlichen Himmelskörpern geht in den nächsten 100 Jahren keine Einschlagsgefahr aus, ergeben Berechnungen von Fachleuten. Der Klimawandel ist dagegen in den Alpen deutlich sichtbar. Die Temperaturen steigen dort stärker als im globalen Durchschnitt. Seit September 2022 gibt es nur noch vier statt fünf Gletscher in Deutschland. Aber das, was fürs Skifahren zählt, ist der Schnee. Der heutige akute Schneemangel folgt einem jahrzehntelangen Trend, der eine Folge des Klimawandels ist. Das zeigt eine aktuelle Studie im Fachmagazin Nature Climate Change. Sowohl die Schneehöhe als auch die Dauer einer geschlossenen Schneedecke nahm zwischen 1971 und 2019 ab. Bei weniger Frosttagen helfen auch keine energieintensiven Schneekanonen. Wie man es dreht und wendet, die Regionen werden Alternativen zum Skifahren finden müssen, selbst wenn der Sport in manchen Wintern noch möglich sein wird. Adefunmi Olanigan
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen