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Scheitert die Impfpflicht am Mangel an Papier?

In der Stellungnahme des Verbands der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) vom 18. März 2022 heißt es, dass es fraglich sei, ob „genügend Papier bis zum 15. Mai 2022 beschafft werden könne, um die rund 60 Millionen betroffenen Versicherten anzuschreiben“. Zudem sollten alle Versicherten zweimal angeschrieben werden. Damit wäre die allgemeine Impfpflicht aus organisatorischen Gründen nicht durchführbar.

Richtig ist:

Es stimmt, dass bedruckbares Papier knapper geworden ist. Durch die Coronapandemie ist es zu Lieferengpässen gekommen. Immer mehr Papierhersteller stellen ihre Produktion auf Verpackungspapier um. Außerdem haben viele Unternehmen während des Lockdowns auf die Herstellung von Flyern verzichtet, welche eine wichtige Ressource für Altpapier sind. Zeitungen und Zeitschriften sind ebenfalls eine wichtige Quelle für Altpapier, aber auch hier werden die Ressourcen knapp, da sie zunehmend digital gelesen werden. Daraus resultiert, dass die Preise für gemischtes Altpapier in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind.

Allerdings sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums, dass ihm keine Erkenntnisse zu akutem Papiermangel vorliegen würden. Auch der Verband der Papierindustrie, der 105 Papierfabrikanten mit ihren 156 Werken vertritt, erklärte, dass es sich bei den für die Schreiben zur Impfpflicht benötigten 600 Tonnen nur um 0,1 Prozent des jährlichen Verbrauchs handle. Somit sei die Menge eine „vernachlässigbare Größenordnung“. An Papiermangel dürfte die Impfpflicht also nicht scheitern. Shoko Bethke

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