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das wird„Blick hinter die Kulissen“

Das Kino im Künstlerhaus Hannover zeigt neue Dokumentarfilme über den investigativen Journalismus

Wilfried Köpke

60, ist seit 2004 Professor für Journalistik (Kultur und Fernsehen) an der Hochschule Hannover.

Interview Wilfried Hippen

taz: Wilfried Köpke, wie kommt es, dass Sie dieses Doppelprogramm organisiert haben?

Wilfried Köpke: Die Filme laufen im Rahmen meines Seminars „Investigativer Journalismus“. In ihnen wird mit dokumentarischen Mitteln hinter die Kulissen des investigativen Journalismus geschaut.

Könnten Sie die Filme kurz vorstellen?

„Hinter den Schlagzeilen“ von Daniel ­Sager gibt einen Einblick in die Redaktionsarbeit des ARD-Fernsehmagazins „Monitor“. Da geht es darum, wie unter dem Zeitdruck des fast tagesaktuellen Geschäfts bei den Recherchen an die Ursprünge des Journalismus herangegangen wird – gleichzeitig aber auch erzählend ­gearbeitet.

Das reicht für einen Kinofilm?

Ja, denn es wird auch thematisiert, dass sie manchmal auch mit recht fraglichen Mitteln arbeiten. Ziel ist es, die Verantwortlichen für einen Missstand zu benennen. Mir ist klar, dass die das nicht wollen und das vermutete Interesse der Öffentlichkeit erlaubt es mir, ­eventuell auch einen Schritt weiterzugehen, als ich es normalerweise tun würde.

Und der zweite Film?

„Mit eigenen Augen“ von Miguel Müller-Frank beleuchtet die Recherche zu den „Panama-Papers“. Das war für mich „Journalismus at its best“. Ich fand besonders spannend, dass ein Jahr lang um die 100 Jour­na­lis­t*in­nen daran gearbeitet hatten, und es ist nichts vorher herausgekommen. Hier definiert sich Journalismus darüber, dass durch ihn noch einmal ein gesellschaftlicher Diskurs losgetreten wurde.

Warum ist es Ihnen wichtig, diese Filme im Kino zu zeigen?

Beide sind ja als Kinofilme konzipiert, wegen der Pandemie gingen sie unter. Deshalb fand ich es spannend.

Hinter den Schlagzeilen: heute, 3. 6., 18 Uhr, Kino im Künstlerhaus Hannover.

Mit eigenen Augen: Di, 7. 6., 17 Uhr.

www.hannover.de/Kommunales-Kino

Sind diese Vorstellungen vor allem für ihre Studierenden gedacht?

Ja, ihn im Kino zu sehen ist ein anderes Erlebnis als im Seminarraum. Aber die Vorstellungen sollen für ein breiteres Publikum geöffnet sein. Es kommen ja auch die Regisseure.

Wären Spielfilme über investigativen Journalismus nicht auch interessant – etwa über die Watergate-Affäre?

Das Problem ist, dass diese Stoffe alt sind und sich die Arbeitsweisen deutlich verändert haben. Heute ist viel mehr der datenjournalistische Ansatz wichtig und die Netzforensik. Bei den realistischen Spielfilmen zum investigativen Journalismus spielt das kaum eine Rolle.

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