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Archiv-Artikel

das wichtigste Streikpause an Kliniken

MedizinerInnen wollen Ausstand nächste Woche aussetzen. TdL-Verhandler Möllring lehnt Schlichter ab

BERLIN epd/dpa ■ Die Uniklinik-ÄrztInnen wollen ihre Streiks für mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen nächste Woche voraussichtlich aussetzen. Damit sollten die Voraussetzungen für ein ruhiges Verhandlungsklima geschaffen werden, sagte Marburger-Bund-Chef Frank Montgomery gestern. Er schlug eine Schlichtung im Tarifstreit vor und nannte als möglichen Schlichter Lothar Späth (CDU). Auch Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe befürwortet dies: „Eine durchsetzungsfähige, hoch angesehene Persönlichkeit“ könnte in der Auseinandersetzung einen Ausweg weisen.

Die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) in Form ihres Verhandlungsführers Hartmut Möllring lehnte dies jedoch ab: „Wir haben die Verantwortung für das Geld der Bürger, diese Verantwortung können wir nicht an einen Schlichter abgeben.“ Ärztepräsident Hoppe bezweifelte,dass unter der Verhandlungsführung Möllrings noch ein „vernünftiges Ergebnis“ erzielt werden könne.

Die endgültige Entscheidung über eine Streikpause soll heute nach einem Treffen mit ÄrztevertreterInnen fallen. Gestern streikten an 25 Unikliniken und 16 LKH rund 13.000 ÄrztInnen. Heute sollen zudem mehr als 3.000 Praxen in Niedersachsen und Bremen geschlossen bleiben. Die niedergelassenen MedizinerInnen wollen bei einem „nationalen Protesttag“ in Berlin für bessere Arbeitsbedingungen protestieren.

In Lüneburg machten gestern rund 1.300 Streikende des öffentlichen Dienstes ihren Unmut über Möllring Luft. Niedersachsens Finanzminister müsse „endlich ernsthaft und glaubwürdig“ verhandeln, forderten Ver.di-Vertreter.

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