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Archiv-Artikel

das wichtigste Auswanderlust nimmt zu

Weniger als 600.000 AusländerInnen ziehen her. Dafür zog es 2005 mehr deutsche BürgerInnen ins Ausland

BERLIN taz ■ Im vorigen Jahr sind 707.000 Personen nach Deutschland gezogen und 628.000 fortgezogen. Daraus ergibt sich ein Wanderungsüberschuss von 79.000 Menschen, teilte das Statistische Bundesamt gestern aufgrund von vorläufigen Ergebnissen mit. Dieser Überschuss hat sich gegenüber 2004 nur leicht um vier Prozent verringert, nachdem er von 2003 zu 2004 noch um 42 Prozent zurückging. Allerdings entwickelte sich das Wanderungsgeschehen für die ausländische und die deutsche Bevölkerung unterschiedlich.

2005 zogen 579.000 AusländerInnen in die Bundesrepublik, vier Prozent weniger als 2004. Damit wurde erstmals seit 1990 die 600.000-Personen-Grenze unterschritten. Die Zahl der Fortzüge verringerte sich von 547.000 im Jahr 2004 auf 483.600 Menschen 2005 (– 12 Prozent). Insgesamt erhöhte sich der Ausländer-Wanderüberschuss von 55.000 (2004) auf 96.000 (2005).

Die Wanderungsbewegungen deutscher BürgerInnen können nur eingeschränkt mit dem Vorjahr verglichen werden, da die Zahl der Zu- und Fortzüge des Jahres 2004 aufgrund statistischer Bereinigungen überhöht ist. Deshalb betrachten die Statistiker eine längere Zeitreihe. Gegenüber den Vorjahren verringerte sich danach der Zuzug von deutschen Personen mit 128.000 deutlich. Diese Zahl enthält Zuzüge von Spätaussiedlern ohne ausländische mitreisende Angehörige und von anderen Deutschen.

2005 wurden 145.000 Fortzüge deutscher BürgerInnen registriert. Das ist die höchste Abwanderung von Deutschen seit 1950. Dadurch ergibt sich für 2005 erstmals seit Ende der 60er ein Wanderverlust von 17.000 deutschen BürgerInnen.