das wichtigste: Hinrichtung verhindert
Terrorverdächtige aus Birmingham planten offenbar Geiselexekution. Acht Personen festgenommen
LONDON afp ■ Im britischen Birmingham sind acht Terrorverdächtige festgenommen worden, die die Hinrichtung einer Geisel vor laufender Kamera geplant haben sollen. Die Festgenommenen hätten einen Menschen entführen, köpfen und das Hinrichtungsvideo im Internet veröffentlichen wollen, verlautete gestern aus britischen Sicherheitskreisen. Das Opfer sollte demnach wahrscheinlich ein Muslim sein.
Die Verdächtigen wurden nach Behördenangaben am frühen Morgen im Rahmen eines landesweiten Einsatzes in überwiegend muslimischen Stadtvierteln festgenommen. Innenminister John Reid betonte die „reale und ernste Natur“ der terroristischen Bedrohung in Großbritannien.
Als Opfer der Hinrichtung vor laufender Kamera sei wahrscheinlich eine Persönlichkeit aus der muslimischen Gemeinschaft bestimmt worden, hieß es aus Sicherheitskreisen. Die Entführung stand demnach unmittelbar bevor. Der Plan erinnere an den Fall des Briten Ken Bigley, der 2004 im Irak entführt worden war. Die Entführer hatten Bigley geköpft und ein Video der Hinrichtung im Internet veröffentlicht.
Die Festgenommenen wurden nach Polizeiangaben verdächtigt, „terroristische Akte angeordnet, vorbereitet oder organisiert“ zu haben. Ihre Wohnungen in verschiedenen Vierteln von Birmingham seien abgesperrt worden und würden durchsucht. Der Stadtratsabgeordnete Ansar Ali Kahn sagte, die Festgenommenen seien Briten pakistanischer Herkunft. Der Fernsehsender Sky News berichtete, als Opfer hätten die Verdächtigen einen muslimischen Soldaten um die 20 ausgewählt. Der Mann stehe seit kurzem unter Polizeischutz.
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