piwik no script img

das wetter

Maximalmacke

Rolf Röckelmann hatte sich verzockt. Weder liefen die Geschäfte gut, noch hatte er vorgesorgt für die Zeit davor. Von der Zeit danach war in seinem Kopf nie die Rede. Dafür tummelte sich im Kopf von Rolf Röckelmann allerlei samtiges Getier; ein Fest war es, diese Arche an Anarchie täglich an sich und im Geiste vorbeiziehen zu sehen. Nur Rolf Röckelmann hatte davon nichts, er war ja stets und immer woanders. Aber wo bloß? Seine Mutter hatte ihn auch schon lange nicht mehr gesehen, wochenlang war Rolf Röckelmann überall nach ihr mit einem Aldiprospekt auf der Suche. Gefunden hatte er seine Mutter nicht, auch nicht bei Lidl. Dafür stand ja wenigstens bald Weihnachten vor der Tür, ein Spekulatius hatte Rolf Röckelmann persönlich an der großen schweren Eingangstür des Discounters begrüßt. Er drückte ihm einen Euro in den Keks und durfte rein.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen