das wetter:
Maximalmacke
Rolf Röckelmann hatte sich verzockt. Weder liefen die Geschäfte gut, noch hatte er vorgesorgt für die Zeit davor. Von der Zeit danach war in seinem Kopf nie die Rede. Dafür tummelte sich im Kopf von Rolf Röckelmann allerlei samtiges Getier; ein Fest war es, diese Arche an Anarchie täglich an sich und im Geiste vorbeiziehen zu sehen. Nur Rolf Röckelmann hatte davon nichts, er war ja stets und immer woanders. Aber wo bloß? Seine Mutter hatte ihn auch schon lange nicht mehr gesehen, wochenlang war Rolf Röckelmann überall nach ihr mit einem Aldiprospekt auf der Suche. Gefunden hatte er seine Mutter nicht, auch nicht bei Lidl. Dafür stand ja wenigstens bald Weihnachten vor der Tür, ein Spekulatius hatte Rolf Röckelmann persönlich an der großen schweren Eingangstür des Discounters begrüßt. Er drückte ihm einen Euro in den Keks und durfte rein.
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