das wetter:
Erkenntnis
Nörgel – Spitzname von der Mutter verpasst bekommen; dabei stammte der eigentliche Name ja auch schon von ihr, die kriegte einfach den Hals nicht voll! – hatte seit oder wegen der Buchmesse ein Zahnweh, das nicht vergehen wollte. Es hatte eingesetzt, just als er über eine alte Bekannte gestolpert war, die ihn prompt überredete, am Abend mit ihr zur Lesung dieser französischen Mülleimer-Type zu gehen, und Norbert hatte erst, gedankenlos und überrumpelt, zugesagt und später wieder ab, wegen Zahnschmerzen, was die Bekannte („Du Armer!“) sehr „schade“ fand. Norbert war früh zu Hotelbett gegangen, das Zahnweh war am nächsten Morgen aber immer noch da und hatte, intermittierend, über Wochen bis jetzt angehalten. Und nun saß er beim Zahnarzt, blätterte eine nicht mehr ganz taufrische Illu durch, und aus der griente ihn ganz genau der zerfledderte Franzose an und Norbert wusste: Es gab Schlimmeres als Zahnschmerzen! Und es gab Zahnschmerzen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
