das wetter: feine lebenskunst:
Buffi Düsenwind wäre besser nicht zum Arzt gegangen, denn der eröffnete ihm, dass er noch zehn Minuten zu leben hätte. Buffi wollte es erst nicht glauben, aber dann riss er sich zusammen und genoss intensiv die ihm verbleibende Zeit. Zuerst las er in der Bibel, dann den ganzen Fjodor Michailowitsch Dostojewski. Danach hörte er sich gründlich alle Wagner-Opern an. In den folgenden Minuten baute er ein Haus. In der achten pflanzte er einen Apfelbaum. In der neunten heiratete er und zeugte ein Kind. In der zehnten gab er eine Abschiedsparty. Auf ihr traf er seinen Arzt wieder, der gestand, sich geirrt zu haben. Buffi Düsenwind wollte es erst nicht glauben, aber vor Freude starb er dann doch.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
