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Archiv-Artikel

das wetter: der traurige bernd

Wenn Bernd morgens vor dem Spiegel stand, erzählte er sich einen Witz, den er noch nicht kannte. Dann schüttete sich Bernd jedes Mal vor Lachen aus. Mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen begann er sein Tagwerk. Er pfiff muntere Melodien vor sich hin, und wenn jemand vorbeikam, machte er einen Scherz, der von Herzen kam. In der Mittagspause unterhielt er seine Kollegen mit Anekdoten aus seiner bewegten Jugend. Die Pointen waren so herzerfrischend komisch, dass mancher darüber sein Dessert vergaß. Erbaut von seinem Humor ging es wieder an die Arbeit, die Bernd stets am frühen Abend mit einem launigen Vers für beendet erklärte. Auf dem Weg heim begeisterte er die Passanten mit selbstironischen Sprüchen. Zu Hause freute er sich schon auf die Fernsehkomödie, die ihm die abendliche Mahlzeit versüßen würde. Warum Bernd allerdings „der traurige Bernd“ genannt wurde, das konnte niemand erklären. Vermutlich lag es daran, dass er nachts oft in seine Kissen hinein weinte. Es war das Einzige, was Bernd richtig Spaß machte.