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das portraitEric Maxim Choupo-Motingwird in Paris zum Helden

Solche Geschichten braucht der Spitzen-Fußball, damit er seine Unberechenbarkeit nicht ganz verliert: Da zieht ein mit einer Milliarde Euro eines Staatsfonds aus Katar aufgerüsteter Pariser Vorstadtklub nach vielen Pleiten und Pannen erstmals ins Halbfinale der Champions League ein. Und als Matchwinner werden nicht die Stars Neymar oder Kylian Mbappè gefeiert, sondern Eric Maxim Choupo-Moting aus Hamburg-Ottensen, für den Paris St. Germain keinen Euro Ablöse bezahlt hat. 0:1 lag der Favorit bis zur 90. Minute gegen Atalanta Bergamo hinten, dann erlöste der kurz zuvor eingewechselte 31-jährige Stürmer die Pariser mit einer Vorlage zum Ausgleich und dem Siegtreffer drei Minuten später.

Kicken gelernt hat Choupo-Moting auf einem Bolzplatz neben dem Kulturzentrum Motte in Ottensen. Nicht weit weg, bei Teutonia 05, meldeten sein Eltern ihn im ersten Verein an, bevor er über die Nachbarklubs Altona 93 und FC St. Pauli im Nachwuchszentrum des HSV landete. Obwohl er mit 18 Jahren bei den Profis debütierte und die Juniorennationalmannschaften des DFB durchlief, steckte seine Profikarriere lange im Bundesliga-Mittelmaß fest. Beim HSV glaubten sie nicht an ihn, liehen ihn 2009 nach Nürnberg aus, 2011 scheiterte ein weiteres Leihgeschäft mit dem 1. FC Köln an einem defekten Faxgerät. Der Vertrag kam einige Minuten zu spät in Köln an, die Normhüter der Deutschen Fußball Liga (DFL) blieben gnadenlos.

Spätes Glück im Unglück: So landete er bei Mainz 05, lernte Trainer Thomas Tuchel kennen. Der holte ihn nach zwei WM-Teilnahmen für die Nationalmannschaft Kameruns 2018 nach Paris. Wohl auch, weil Choupo-Moting neben Schnelligkeit, Athletik und guter Technik auch über soziale Kompetenzen verfügt, die in einem Ensemble verwöhnter Weltstars guttun. Im Halbfinale gegen RB Leipzig am Dienstag droht ihm dennoch zunächst wieder die Bank. Spätestens nach dem Finale am Samstag läuft sein Vertrag aus. Wenn PSG den nicht verlängert, ist Choupo-Moting mal wieder ablösefrei auf dem Markt. Ralf Lorenzen

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