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das portraitUwe Stöver ist neuer Sportchef bei Holstein Kiel

Bei Holstein Kiel hat es in den vergangenen Wochen ein paar personelle Veränderungen gegeben, die man in dieser Geschwindigkeit eher vom südlichen Rivalen Hamburger SV erwartet hätte. Zuerst erwischte es Cheftrainer André Schubert, der nach gerade einmal sechs Spieltagen freigestellt wurde. Nach zwei sehr erfolgreichen Jahren in der Zweiten Bundesliga ist der Geduldsfaden bei den „Störchen“ kürzer geworden. Die sportliche Entwicklung mit fünf Punkten aus sechs Spielen zwang Manager Fabian Wohlgemuth zu einer Kurskorrektur. Schubert kam erst im Sommer für den zum VfB Stuttgart abgewanderten Tim Walter. Wohlgemuth beförderte daraufhin U23-Trainer Ole Werner zu den Profis – seine letzte wichtige Entscheidung in verantwortlicher Position. Am vergangenen Montag teilte der Club ohne Angaben von Gründen die Entlassung des 40-Jährigen mit.

Mit Uwe Stöver tritt die Nachfolge ein alter Bekannter an. Der gebürtige Wuppertaler war bereits zwischen Januar und Mai 2016 an der Förde als „Geschäftsführer Sport“ aktiv, damals noch eine Liga tiefer. Stöver hatte den Verein nach kurzer Zeit aus privaten Gründen verlassen und schloss sich dem 1. FC Kaiserslautern an. Dem Aufsichtsratschef Stefan Tholund blieb er dennoch in „sehr guter Erinnerung“ und war dessen absoluter Wunschkandidat. Zuletzt arbeitete Stöver als Sportchef beim FC St. Pauli und trug während seiner Zeit nicht nur maßgeblich zum Klassenerhalt bei: In der Rückrunde der vergangenen Saison spielten die Kiezkicker phasenweise sogar um die Aufstiegsplätze mit. Zum Verhängnis wurde ihm sein zu langes Festhalten an Trainer Marcus Kauczinski. Für beide war in Hamburg im April vorzeitig Schluss.

Stöver eilt als Vereinsfunktionär ein guter Ruf voraus. In Kaiserslautern hat er sich vom Trainer der U19 bis zum Leiter des Nachwuchsleistungszentrums hochgearbeitet, aus dem einige Talente wie Daniel Halfar, Danny Blum oder Tobias Sippel den Sprung in den Profifußball schafften. Stöver gilt als guter Analytiker, der geradlinig auftritt und bei Mitarbeitern wegen seiner Art hoch geschätzt wird; jemand, der im mitunter kurzlebigen Profigeschäft auf Langfristigkeit achtet und sich mit allen relevanten Arbeitsfeldern zwischen Nachwuchsausbildung und Team-Management auskennt.

Daniel Jovanov

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