das portrait: Justin Hoogma soll St. Pauli in die Bundesliga schießen
Am heutigen Abend in der Partie gegen Union Berlin wird er voraussichtlich das erste Mal im Kader des FC St. Pauli stehen: Justin Hoogma wurde vom Budesligisten TSG Hoffenheim als Ersatz für den langzeitverletzten Innenverteidiger Philipp Ziereis bis zum Saisonende ausgeliehen. Sein Name dürfte Hamburger Fußballfans vertraut sein: Sein Vater Nico-Jan Hoogma spielte zwischen 1998 und 2004 ebenfalls Profifußball in der Stadt, allerdings beim HSV, wo er nicht nur wegen seiner 200 Pflichtspieleinsätze zu einer kleinen Legende wurde.
Das wird dem Sohnemann, der die ersten sechs Jahre seines Lebens in Kaltenkirchen bei Hamburg aufwuchs und noch immer Kontakt zu den ehemaligen Nachbarn pflegt, kaum gelingen. Sein Feuerwehr-Einsatz in der Heimat dürfte auf ein halbes Jahr begrenzt sein; Hoffenheim plant langfristig mit dem Abwehr-Talent, das bislang in dem Starensemble des baden-württembergischen Erstligisten nur auf geringe Einsatzzeiten kam.
So bleibt Hoogma wenig Zeit, sich in Hamburg einzuspielen, und das in einer Woche, in der es für seinen neuen Club schon um die Wurst geht: Verliert der FC St. Pauli das heutige Spiel gegen den derzeit starken Tabellendritten Union Berlin und am kommenden Freitag auch noch gegen den Tabellenzweiten 1. FC Köln, ist der Traum von Aufstieg in die Bundesliga am Millerntor so gut wie ausgeträumt.
Dann hätte Hoogma genügend Zeit, abseits des Rasens Heimatkunde zu betreiben, Spielminuten zu sammeln und sich im Gegensatz zu seinen neuen Mitspielern auf weitere Bundesliga-Einsätze zu freuen. Vater Nico-Jan hat seinem Filius übrigens zu seinem Gastspiel beim Club vom Kiez ausdrücklich zugeraten. Und wünscht sich nun, ganz diplomatisch, dass der HSV und St. Pauli gemeinsam in die Bundesliga aufsteigen. Wo dann sein Sohn schon auf die Hamburger Konkurrenz warten wird. Marco Carini
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