das portrait: Martin Harnik kommt nach Haus
Da gab es immer einen Traum im Sportlerleben des ehemaligen österreichischen Fußball-Nationalspielers Martin Harnik. Er hat mit seiner Kindheit zu tun, die er zu großen Teilen damit verbracht hat, auf dem Sportplatz Fünfhausen des ländlichen Hamburger Stadtteils Kirchwerder dem Ball hinterherzujagen und diesen dem gegnerischen Team in die Maschen zu knallen.
Der Sohn einer Hamburgerin und eines Steiermärkers war eines von zwei Ausnahme-Talenten in den Reihen des SC Vier- und Marschlande. Der andere war Max Kruse. Vor allem den beiden hatte der Klub den Aufstieg bis in die A-Jugend-Bundesliga zu verdanken. Harnik und Kruse wechselten gemeinsam zu Werder Bremen. Bei den Grün-Weißen spielten sie für die zweite Mannschaft in der Regionalliga. Nach elf Jahren als stetige Teamkollegen trennten sich die Wege der Freunde: Harnik wechselte zu Fortuna Düsseldorf, Kruse zum FC St. Pauli. Jetzt, neun Jahre später, sind sie wieder vereint. Harnik kommt von Hannover 96 zurück zum SV Werder, dessen Trikot Kruse schon seit August 2016 wieder trägt.
„In erster Linie freue ich mich darauf, mit Max zusammenzuspielen. Es war immer unser Traum, irgendwann in der Bundesliga zusammen auf dem Platz zu stehen“, sagte Harnik bei seiner Vorstellung. „Ich weiß, dass ich mich hier wohlfühle. Es ist, als ob man nach Hause kommt.“ Der Kontakt nach Bremen sei nie abgerissen. „Freunde von uns wohnen hier, mein Trauzeuge wohnt hier, meine Frau und ich haben hier gemeinsam gelebt, ehemalige Teamkollegen sind mittlerweile im Trainerteam oder sogar Sportdirektor.“ Es habe sich wenig verändert „und doch ganz viel“. Der Kontakt zu Kruse sei nie abgerissen. „Wir haben uns immer unterstützt, uns im Urlaub regelmäßig getroffen, wenn es die Zeit zugelassen hat“, so Harnik.
Den ersten Anlauf zu einer Rückkehr zu Werder gab es während der vergangenen Winterpause. Doch daraus wurde nichts. Aufsteiger Hannover 96 brauchte ihn für die Mission Klassenerhalt. Die gelang – Harnik trug neun Treffer dazu bei. Nun ist er wieder ein Grün-Weißer. Christian Görtzen
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