das portrait: Des Sportlers bewährtes Hausmittel: Asthmaspray
Fenoterol heißt das Mittel, das man in einer Dopingprobe des slowenischen Eishockeyspielers Ziga Jeglic gefunden hat. Das Asthmamedikament steht auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada. Für Jeglic sind die Spiele nach dem positiven Test vorbei. Andere Asthmatiker sporteln weiter in Pyeongchang. Vielleicht verwenden sie auch Fenoterol. Damit lassen sich die Bronchien weiten. Ohne derartige Medikamente kommen viele Sportler nicht aus. In der Geschichte des olympischen Sports wimmelt es von Asthmatikern.
Im norwegischen Team gibt es besonders viele Asthmatiker. Als bekannt wurde, dass sich die Norweger 6.000 Dosen Asthmamittel nach Pyeongchang haben liefern lassen, tat man erst gar nicht so, als könnte das verwerflich sein. Das war schon immer so. Björn Dählie, einer der besten Langläufer aller Zeiten, der in seiner Karriere zwölf Olympiamedaillen gewonnen hat, litt unter chronischem Asthma bronchiale. Der bekannteste Asthmatiker des aktuellen Skiteams aus Norwegen ist Martin Sundby. Er hat Silber im Skiathlon gewonnen. Weil er einmal zu viel Salburtamol, auch so ein Asthmamittel, im Urin hatte, wurde er gesperrt. Er habe nur vergessen zu melden, dass er Asthma habe.
Auch Eishockeyspieler Jeglic hätte seine Krankheit nur melden müssen. Dann hätte er sein Spray ganz offiziell nehmen können. Asthmatiker sind willkommen im Weltsport – wie der viermalige Tour-de-France-Sieger Chris Froome. Der hat es mit dem Inhalieren während der Spanienrundfahrt 2017 derart übertrieben, dass er die Grenzwerte des Erlaubten weit überschritt. Suspendiert, gesperrt gar wurde er nicht. Andreas Rüttenauer
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen