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das körperdetailEine Frise wie die von Neymar – vogelnestig

Frisuren sind keineswegs eine Domäne der Frauen, vielmehr waren es einst vorwiegend Männer, die ihre Köpfe aufbrezelten: Die ästhetisch trostlosen neunziger Jahre täuschten drüber hinweg, dass ein männliches Haupt stets dazu tendiert, Gockeligkeit als solche zu unterstreichen.

Männer wie Lothar Matthäus dereinst, Raum-, kein Kopfausstatter, täuschten über die Potenzialität des Haarigen hinweg. Ein Brasi­lianer wie Neymar, der Teuerste an der internationalen Spielerbörse, hat den Look eines Mannes, so zeigt er es in Russland, ums Vogelnestartige erweitert. Was er zur Schau trägt, ist eine Frise, so blond, wie ihr Träger nie war, die so spektakulär ist wie keine sonst bei diesem WM-Turnier. Diese Vorderladigkeit schafft selbst Donald Trump nicht mit seinem gebackenen Kopfschmuck.

Neymar aber dehnt die natürliche Lockigkeit seines Kopfhaares ins kunstvoll gestriegelte Wirre. Es signalisiert: Seht her, das, was ich mir in der Kabine zurechtgestylt habe, hält selbst stärksten Verteidigern stand, ­deshalb nennt mich den Größten mit dem Größten. Selbst nach Kopfbällen sitzt das Kunstwerk wie unbehelligt: Dieses Brasilokunstwerk muss noch durch die Prüfung der „cultural appropriation“ (steht Blond zu tragen nicht allein Nordischen zu?), aber es ist schon jetzt die Avantgarde­frisur des Turniers: Vogelnest viril! (jaf)

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