das ding, das kommt: Freiheit und Verbrechen
Sie macht möglich – und sie verhindert: Setzt der Mensch sich eine Maske auf, kann er sich davon versprechen, zu verschwinden, oder wenigstens nicht eindeutig erkannt zu werden. Und das, so zeigt es die (Kultur-)Geschichte, war immer wieder willkommene Voraussetzung fürs Überschreiten von Grenzen, für die Enthemmung – womit wir, die entsprechende Sichtweise vorausgesetzt – auch gleich beim Verbrechen sind: So kommt ja die Ganoven-Ikonografie nicht aus ohne schwarze Augenmaske oder das hochgezogene Halstuch. Und fragen Sie doch mal, sagen wir: die Hamburger Polizei nach vermummten Demonstranten.
Einen Schritt zurück: Was dem einen die – just an diesem Samstag wieder losgehende – „fünfte Jahreszeit“ ist, ist dem anderen der Maskenball. Und als Maskenball deklariert auch der Hamburger Kunstverein die ebenfalls am Samstag anstehende Finissage der Gruppenausstellung „Lasso, is‘ gut Fred! 200 Jahre Aufbau“: Ab 20 Uhr spielt dazu die gänzlich shantyfreie Band Helgoland, schon ab 15 Uhr können bei freiem Eintritt Masken gebastelt werden – und das längst nicht nur für Kinder.
Und dann sind am kommenden Mittwoch die vielleicht bekanntesten, aber ganz sicher ausdauerndsten Maskierten des, nun, Art-Pop ebenfalls in Hamburg zu erleben: The Residents spielen auf Kampnagel, und sie versprechen neben den Kostümen von Pestdoktoren aus dem 17. und 18. Jahrhundert auch eine Auswahl ihres knapp 500 Songs umfassenden Katalogs, ergänzt um neues Material.
Eine Art Digitales Update schnöden Sich-etwas-vors-Gesicht-Haltens dann auch in der Woche drauf: Dann kommen die Gorillaz (19.11., Hamburg, Sporthalle). Alexander Diehl
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