piwik no script img

das detailZwei Halbzeiten, die

Früher, so geht das Fußballklischee, gab es die schlechte erste Halbzeit, gefolgt von der Standpauke des Trainers, durch die die Spieler „wie verwandelt“ „aus der Kabine“ kamen und ein ganz anderes Spiel hinlegten. Heute stellt einer dieser Laptop-Coaches seinen „Matchplan“ um, wechselt einen „echten Neuner“ ein oder stellt sonst wie um, um den Sieg zu erzwingen. Thomas Tuchel, jetzt Trainer des FC Bayern, traut man so etwas zu; Thorsten Lieberknecht, Trainer von Darmstadt 98, einem Arminia-Bielefeld-esken Team mit Hang zur Offensivkunst – also doch eher Paderborn als Bielefeld – eher nicht. Die Lösung des Rätsels beim 8:0 (0:0) (!) des FCB gegen den SVD muss aber woanders liegen. Und, richtig: Die Lösung der acht Tore in der einseitigen zweiten Halbzeit gegenüber der torlosen, dafür ausgeglichenen ersten Halbzeit lag bei den roten Karten. Von denen es, weitere Kuriosität, gleich drei in einer Halbzeit gab. Und alle waren berechtigt: Nach der unglücklichen für Kimmich (4.) gab es noch zwei genauso unglückliche, aber auch recht dämliche Karten für Gjasula und Maglica auf Seiten von 98. Womit es die Darmstädter schafften, sich ultraschnell vom unverhofften Spielvorteil in einen nicht wettzumachenden Nachteil zu bringen, obwohl man anfangs selbst in Unterzahl noch mithalten konnte. Doch in München wird Dummheit gerne bestraft: Gegen die Bayern muss man clever sein, will man eine Chance haben. Rote Karte vermeiden, gehört spätestens seit gestern dazu. Manuel Neuer überwindet man nicht flach. Und Harry Kane kann es aus jeder Lage. Und einem 0:8 folgt zwangsläufig der Abstieg. Das sind die Gesetze des Fußballs. (rh)

Rot für Gjasula Foto: dpa

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen