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Trennungen sind immer schmerzhaft. Umso mehr, wenn es dabei um sehr viel Geld geht. Das gilt nicht nur für Tisch und Bett, sondern auch auf dem Trikot, wie nun Schalke 04 erfährt. Denn ob man sich endgültig von Gazprom trennt oder nicht, und vor allem, da Ersteres sich im Neo-Kalter-Kriegs-Getöse längst abzeichnet, ob der Revierklub das finanziell überlebt, das sind alles so Fragen. Nun hat sich ausgerechnet der Boss des ewigen Rivalen Borussia Dortmund, Aki Watzke, dafür ausgesprochen, den Schalkern unter die Arme zu greifen. Im Falle einer endgültigen Trennung solle es eine Solidaraktion der anderen Klubs geben. Wenn das nicht echte Liebe ist.

Derweil mehren sich die Stimmen, die Schalke zur endgültigen Trennung drängen, darunter auch der umtriebige Ex-Finanzvorstand und Möchtegern-DFB-Präsident Peter Peters. „Mein Verhältnis zu Russland ist zerbrochen“, verkündete er melodramatisch. Jener Peters, der damals als Finanzvorstand den Gazprom-Deal mit einfädelte, beteuert nun, bei Werte vs. Geld dürfe zukünftig „niemals nur für das Geld entschieden werden“.

Auch andere alte Bekannte aus der schicksalhaften Epoche Gazprom melden sich zu Wort. Der ausgebootete Obermacker Clemens Tönnies, Putins Eisbein-Freund, will ebenfalls finan­ziell helfen, so kündigte er via Bild-Zeitung an. „Schalke bleibt für mich eine Herzensangelegenheit.“ Gute Freunde kann niemand trennen, wusste schon Kaiser Franz, auch so ein Gazprom-Botschafter. Zuletzt hatte Schalke Tönnies’ Hilfe abgelehnt, in der geschundenen Fanszene käme sie schlecht an. Aber wie lange kann man sich so viel echter Liebe erwehren? (asc)

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