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66 Minuten warern gespielt, da wurde Düsseldorfs US-Amerikaner Alfredo Morales von seinem Trainer Uwe Rösler in das Spiel gegen die TSG Hoffenheim geschickt. Bevor er auf das Spielfeld lief, hielt er einen Moment inne, dann ging er in die Kniebeuge. Die Geste, die der US-Footballstar Colin Kaepernick im Protest gegen den Rassismus in der US-Gesellschaft etabliert hat, war an diesem Spieltag in der Bundesliga des Öfteren zu sehen. Kunde Malong, der Kameruner in Diensten des FSV Mainz 05, kniete sich nach seinem Treffer gegen Eintracht Frankfurt nieder. Und vor dem Anpfiff der Partie von Hertha BSC bei Borussia Dortmund protestierten die Spieler beider Mannschaften, indem sie zur Kaepernick-Kniebeuge ansetzten.

Tags zuvor hatte sich der BVB beim Training für ein Foto zur gemeinsamen Kniebeuge aufgestellt und konnte sich dafür weltweit auf Social Media feiern lassen. Proteste gegen tödlichen Rassismus gehören seit dem Mord an George Floyd zum Liga-Alltag. Mal sind sie von den Klubs orchestriert, so etwa, als der FC Bayern in Leverkusen mit schwarzen Armbinden mit dem Aufdruck „Black lives matter“ auflief. Mal gibt es auch spontanen Protest gegen Rassismus. Dass solche Proteste nicht bestraft werden, hatte der Deutsche Fußball-Bund vor dem Spieltag klargestellt. Der Kampf gegen den Rassismus ist in der Mitte der Liga angekommen. Ob er mehr als wohlfeiler Ausdruck des Zeitgeistes ist, wird sich zeigen. (arue)

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