daily dope (234) :
„Ich habe keine Lust mehr, immer wieder auf dieses Geschwätz reagieren zu müssen.“ Patrick Lefévère, der Manager der Radsport-Equipe Quickstep, reagierte genervt auf die Anschuldigungen von Patrik Sinkewitz in dessen Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Der Radprofi, der wegen Testosteron-Dopings gerade eine Einjahressperre absitzen muss, hatte von seiner Zeit im belgischen Team berichtet und dabei von systematischem Doping gesprochen. Über Lefévère sagte Sinkewitz: „Er wusste mit Sicherheit, was abläuft, und er ist 30 Jahre dabei, da brauchen wir uns nichts vorzumachen.“ Der Angesprochene, immerhin Chef der Vereinigung der ProTour-Teams, hat die Sache seinen Anwälten übergeben: „Sie werden sprechen.“ Sorgen um seinen guten Ruf macht er sich indes nicht. „Es gibt keine Beweise“, sagt er.
Ähnlich wie Lefévère reagierte Hans-Michael Holzcer, Chef vom Team Gerolsteiner, der immer wieder zu Protokoll gibt, dass er von Doping in seiner Renngruppe nichts wisse. Er wurde von Sinkewitz als unglaubwürdig bezeichnet, schließlich sei einer seiner Fahrer, der Italiener Davide Rebellin, sogar beim Epo-Dopen gefilmt worden. Für Hans-Michael Holczer sind die Anschuldigungen nicht hart genug. Er sagt: „Sinkewitz beschuldigt im juristischen Sinn weder mich noch das Team Gerolsteiner. Er stellt lediglich Fragen.“ TAZ