daily dope (229) :
Patrik Sinkewitz, der geständige Radprofi, der in diesem Jahr des Testosteron-Dopings überführt worden war, hat sich noch im April dieses Jahres in der Uniklinik Freiburg Kortison injizieren lassen. Das habe der frühere T-Mobile-Fahrer dem Bundeskriminalamt mitgeteilt, so der Freiburger Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier einen Tag nach der BKA-Razzia in der Sportmedizinischen Abteilung der Uni-Klinik. Sinkewitz’ Anwalt Michael Lehner interpretiert das auf seine Weise: „Dass bis zum Wechsel der Team-Mediziner bei T-Mobile im Mai 2007 das System ‚legales Doping‘ über fingierte Ausnahmegenehmigungen angewendet wurde – davon gehe ich aus.“
Bei der Razzia, so Staatsanwalt Maier, seien etliche Daten-CDs, Festplatten und Schriftstücke sichergestellt worden. Die gilt es nun auszuwerten. Maier bestätigte noch einmal, dass es bei den Ermittlungen um Eigenblut-Doping geht. BKA-Beamte, Polizisten, geschulte Finanzermittler und Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft hatten am Mittwoch nach Rechnungen, Lieferscheinen, Patientenakten sowie Unterlagen gesucht, die Anhaltspunkte zum Eigenblut-Doping geben. „Interessant sind hier Aufzeichnungen über die Lagerung und Verwendung von Blutbeuteln sowie die Festplatten“, sagte Maier. Die Uniklinik hätte sich, so der Staatsanwalt, „äußerst kooperativ“ gezeigt. DPA