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corona in hamburg„Der Wunsch, wieder zu arbeiten“

Rico Möller

55, ist bei den Elbe-Werkstätten in Hamburg für die Gastronomie verantwortlich.

Interview Pascal Patrick Pfaff

taz: Herr Möller, die Elbe-Werkstätten beschäftigen mit behinderten Menschen ja eine Hochrisikogruppe, was das Coronavirus betrifft. Wie sind Sie durch die Coronakrise gekommen?

Rico Möller: Unsere behinderten Mitarbeiter sind seit dem 18. März zu Hause, weil es für sie ein Betretungsverbot gibt. Aber tarifliche Kräfte haben die Aufträge unserer Kunden weiterbearbeitet, um den Erlös zu sichern. Da geht es um die Summe, die durch die Arbeit der behinderten Menschen erbracht wird, also deren Einkommensquelle. Monatlich sind das durchschnittlich 180 Euro pro Person.

Einige Mitarbeiter*innen sollen bald zurück an den Arbeitsplatz kommen. Was tun Sie, um diese Menschen nicht zu gefährden?

Vorab: Risikogruppen sind für uns Menschen über 60 Jahre oder Personen mit Atemwegserkrankungen. Die Behinderung selbst ist kein Grund, nicht zu arbeiten. Am 22. Juni werden die ersten Menschen mit Behinderung zurückkommen; es sind die, denen wir zutrauen, die Regeln einzuhalten: Tragen von Mund- und Nasenschutz und die Einhaltung des Abstands.

Gibt es Menschen, die nicht wiederkommen können, solange es keinen Impfstoff gibt?

Schwer zu sagen. Das geht mit der Erkrankung der Person einher. Wir tun jedenfalls alles dafür, um die Menschen wieder in die Wirtschaft zu integrieren – ob nun durch das Schichtsystem oder den wöchentlichen Wechsel der Gruppen. Die Leute haben den Wunsch, wieder zu arbeiten.

Wie kamen die Betriebe, etwa die gastronomischen, in der Zeit ohne sie aus?

Drei der fünf Betriebsküchen haben für die Wohngruppen weiter gekocht. Viele Menschen, die nicht arbeiten durften, wünschen sich auch zu Hause ein Mittagessen. Ebenso haben wir Lebensmittel aus unserem betriebseigenen Markt transportiert und damit die WGs versorgt. So war gewährleistet, dass Menschen aus Risikogruppen ihre WGs nicht verlassen.

Erfahren Sie genug behördliche Unterstützung?

Die Sozialbehörde ist sehr engagiert. Am Anfang der Pandemie hatten wir oft gemeinsame Telefonkonferenzen, um Mittel gegen die Krise zu finden. Wir sind nun gut aufgestellt, was die Dokumentation, das Notfallmanagement und die Pandemiepläne anbelangt. Auch schützen uns Gefährdungsbeurteilungen davor, Fehler zu machen.

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